Ringelgans (Branta bernicla) und Weißwangengans sind in Norddeutschland Wintergäste. Sie beanspruchen aber unterschiedliche Nahrungshabitate. Während die Ringelgans sich von Seegras, Algen und den salzhaltigen Pflanzen der Salzwiesen ernährt, fressen Weißwangengänse bevorzugt die Gräser der Wiesen und Weiden. Adulte Ringelgänse sind in der Lage Salzwasser zu trinken. Die Jungvögel müssen allerdings Süßgewässer aufsuchen.
Die Ringelgans ist der kleinste Vertreter der Meergänse. Brutvogel ist sie in Deutschland nicht.
Größe: 55-66 cm
Gewicht: 910-1810g
Verbreitung: zirkumpolar in der Arktis
Nahrung: Seegräser, Algen, Queller, adulte Vögel können Salzwasser trinken
Lebensraum: hocharktische Tundren in Küstennähe, im Bereich von Süßwasserseen
Zugverhalten: Zugvogel überwintert an den Küsten Europas, Nordamerikas und Asiens
Brutzeit: Juni - Juli
Fortpflanzung: vermutlich monogame Dauerehe, Koloniebrüter, 3-5 Eier, eine Brut pro Jahr. Brutdauer: 23-29 Tage, flügge nach ca. 40 Tagen, Familienverband bis ins Winterquartier
Höchstalter: 27 Jahre
Bestand: 560 - 650 Tausend weltweit.
Status: nicht gefährdet (Trend: unklar)
In Deutschland Zugvogel und Wintergast
Die Ringelgans (Branta bernicla) ist in Deutschland ein sibirischer Wintergast. Ab Ende September erreichen die Gänse das Wattenmeer. Ein Großteil der auf 250 Tausend Vögel geschätzten Population der dunkelbäuchigen sibirischen Unterart der Ringelgans überwintert vor der britischen und niederländischen Küste. Im deutschen Wattenmeer überwintern nur einige hundert Ringelgänse. Genutzt wird das deutsche Wattenmeer von den Vögeln vor allem während des Heimzuges im Frühjahr als Rastgebiet. Bis zu 80.000 Ringelgänse machen dann Station vor der deutschen Nordseeküste. Beobachtungen im Binnenland sind äußerst selten.
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