Alexandersittich

Psittacula eupatria

Staus-Einstufung des Alexandersittichs entsprechend der Roten Liste der Brutvögel weltweit, Deutschland, Österreich und Schweiz.
Rote Liste

Alexandersittich (Psittacula eupatria) sitzt auf einem Ast einer Rotbuche (Fagus sylvatica), die voller Bucheckern ist.
Alexandersittich (Psittacula eupatria)
Karte zur Verbreitung des Alexandersittichs (Psittacula eupatria).
Verbreitung

Der Alexandersittich (Psittacula eupatria) ist in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes eine noch recht häufige Papageienart. Die Bestände sind jedoch in den letzten Jahren, besonders in Thailand, stark zurückgegangen. Das hängt zum einen mit dem Verlust seines Lebensraumes zusammen, zum anderen wegen der Nachstellung durch den Menschen. Der Alexandersittich ist ein beliebter Ziervogel. Noch im Nest werden die Jungvögel entnommen und dem Handel zugeführt. Er wird deshalb von der IUCN in die Kategorie Near Threatened (potenziell gefährdet) in der Roten Liste eingestuft. 

Steckbrief

Größe: 50-62 cm  

Gewicht: 198-258 g 

Verbreitung: von Pakistan bis Vietnam 

Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Rheintal zwischen Wiesbaden und Köln

Nahrung: Früchte, Samen, fleischige Blütenblätter   

Lebensraum: trockene und feuchte Laubwälder, im Tiefland, einschließlich Mangroven, Kokosnussplantagen und alte Gärten

Zugverhalten: teilweise nomadisch 

Brutzeit: November - April (Südostasien)

Nest: in Bäumehöhlen   

Fortpflanzung: 3-4 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 19-21 Tage

Höchstalter: 30 Jahre (Voliere) 

Bestand: 160-180 Brutpaare und 700-800 Individuen in Deutschland, weltweiter Bestand unbekannt 

Status: potenziell gefährdet, Trend abnehmend   

In Deutschland: Neozoon, Trend zunehmend


Vogelstimmen

In der Regel laut, schrill und aggressiv. Wie viele Sittiche ist der Alexandersittich bei der Nahrungssuche oft in Verbänden, auch mit anderen Arten, unterwegs. Begleitet von den durchdringenden Rufen der Vögel, hört man sie meistens, bevor man sie sieht.

Rufe

Flugrufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Alexandersittichs (Psittacula eupatria) in Deutschland.
Verbreitung

Der Alexandersittich ist in Deutschland ein Neozoon. Die Verbreitung beschränkt sich zurzeit auf das Rheintal, zwischen Wiesbaden und Köln. Dort nutzen die Vögel vor allem älteren Parkanlagen in den Städten Wiesbaden, Mainz und Köln. Große und alte Laubbäume, vor allem Platanen, werden von den in Kolonien brütenden Alexandersittichen besetzt, oft in Gesellschaft mit dem Halsbandsittich. Die natürlichen Höhlen, die sich durch Astbruch und Pilzbefall bilden, nutzen die Vögel als Brutplatz.    

Inwieweit der Alexandersittich mit anderen Tierarten konkurriert, ist noch nicht ganz deutlich. Er ist noch nicht als invasives Neozoon eingestuft worden. Konkurrenz besteht zum Beispiel bei der Besetzung der Bruthöhlen, die von heimischen Vogelarten, aber auch Fledermäusen genutzt werden. Alexandersittich sind jedoch auch in der Lage, mit ihrem Schnabel Höhlen zu bauen, die wiederum von anderen Tieren genutzt werden können. 

Bestandsentwicklung

Das erste Mal hat der Alexandersittich 1987 in Wiesbaden gebrütet. Die Bestände gehen zurück auf Volierenvögel, die entflogen sind. Die eigentlich im tropischen Bereichen heimischen Vögel, finden in den klimatisch günstigen großen Städten entlang des Rheins ein ausreichendes Nahrungsangebot und passende Nistmöglichkeiten, sodass sie auch kalte Winter in Deutschland überstehen.   

Die ersten Brutpaare in Köln wurden 1993 festgestellt. Auch in Bonn und Düsseldorf scheint er sich auszubreiten. Der gesamte Bestand in Deutschland wird, Stand 2019, auf über 1100 Individuen geschätzt. 

Der Alexandersittich in Österreich und der Schweiz

In der heimischen Fauna der beiden Alpenländer hat sich der Alexandersittich als Brutvogel, so wie in Deutschland, noch nicht etabliert. Beobachtungen des Alexandersittichs in Österreich und der Schweiz sind sehr selten und gehen vermutlich immer auf kurzfristig entflogene Vögel zurück. Als Ziervögel sind diese Sittiche nach wie vor sehr beliebt. 

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: