Porphyrio porphyrio
In der Antike war das Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio) ein gern gehaltenes Haustier. Beliebt war es wegen seines blauvioletten Gefieders vor allem als Ziervogel. Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass der Mensch ganz erheblich zu Verbreitung der Art beigetragen hat.
Das Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio) kommt in bis zu 20 Unterarten von Südwesteuropa über Afrika, Indien bis nach Australien und Neuseeland vor. Die Vorkommen sind isoliert. Zwischen den Unterarten gibt es zum Teil deutliche Unterschiede. Der Artstatus des Purpurhuhns ist deshalb noch nicht geklärt.
Größe: 38-50 cm
Gewicht: 480-737 g
Verbreitung: in räumlich getrennten Unterarten von Südeuropa bis Neuseeland
Nahrung: Allesfresser, hauptsächlich Wasserpflanzen und Wirbellose, auch Eier und Nestlinge
Lebensraum: vegetationsreiche Uferzonen von Gewässern
Zugverhalten: Standvogel
Brutzeit: März - Juni (Mittelmeer)
Nest: Wassernähe in dichter Vegetation
Fortpflanzung: monogam, 3-5 Eier, 1 (2) Brut pro Jahr, Brutdauer 23-25 Tage, flügge nach 60 Tagen
Höchstalter: unbekannt
Bestand: 9,6-51 Tausend Brutpaare in Europa, 08-2,9 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: unbekannt)
In Deutschland sehr seltener Gastvogel, wohl meist Volierenflüchtlinge.
Sehr variantenreiches Repertoire. Männchen mit tiefen, sonoren Rufen, die schrill und trompetenartig enden können. Die Rufe des Weibchens sind schriller und weicher.
Das Purpurhuhn ist ein ausgesprochener Standvogel, der in Trockenperioden das Habitat auch gerne mal zu Fuß wechselt, wenn es an Wasser mangelt. Das nächste Brutgebiet liegt in der Camargue, im Süden Frankreichs, am Mittelmeer. Viele Beobachtungen lassen sich auf nicht europäische Unterarten zurückführen und sind eindeutig als Volierenflüchtlinge einzustufen. Das Purpurhuhn ist seit der Antike ein beliebter Ziervogel. Beobachtungen dieser, mittlerweile als eigenständige Arten eingestuften, Purpurhühner in Mitteleuropa wurden oft im Herbst gemacht, nach der Mauser. Es wird deshalb vermutet, dass es sich um Vögel handelt, die nach dem Zurückschneiden der Federn durch die Mauser ihre Flugfähigkeit zurückerlangt haben.
Bemerkenswert sind jedoch Funde des europäischen Purpurhuhns in Mitteleuropa und in Deutschland, die noch vor der Eröffnung der ersten Tierparks gemacht wurden. So wurde 1788 ein Purpurhuhn bei Melchingen auf der Schwäbischen Alb geschossen und ein weiteres 1862 bei Segeberg in Schleswig-Holstein.
Zurzeit nehmen die Bestände im Mittelmeerraums zu. Im Zuge dieses positiven Trends ist eine Arealerweiterung des Purpurhuhns zu beobachten.