Der Gelbschenkel (Tringa flavipes, auch Kleiner Gelbschenkel) ist ein nordamerikanischer Wassertreter, der in Deutschland nur ausnahmsweise als Irrgast zu beobachten ist.
Seit dem 19. Jahrhundert ist die Art bei Sportschützen sehr beliebt. Die Vögel, die oft in kleinen Trupps ziehen, kehren zu verletzten Artgenossen zurück und sind so ein leichtes Ziel für Sportjäger. Zum Verzehr eignen sich die maximal 120 g schweren Vögel nicht.
In den USA ist die Jagd mittlerweile verboten, in der Karibik jedoch nicht. Man geht davon aus, das in den Feuchtgebieten von Barbados jeden Herbst bis zu 15.000 Gelbschenkel geschossen werden.
Größe: 23-25 cm
Gewicht: 48-114 g
Verbreitung: Nordamerika
Nahrung: Insekten und deren Larven, kleine Krebse und Schnecken
Lebensraum: offene boreale Wälder mit Sümpfen und Mooren
Zugverhalten: Zugvogel, überwintert in Mittel- und Südamerika
Brutzeit: Mai - Juli
Nest: Bodenbrüter,
Fortpflanzung: monogam, 4 (3-5) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 22-23 Tage, flügge nach 22-23 Tagen
Höchstalter: 4 Jahre und 9 Monate
Bestand: 270 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland seltener nordamerikanischer Gastvogel; zuletzt 2021 in der Saalbachniederung bei Bruchsal, Baden-Württemberg
Der Kleine Gelbschenkel gehört zu den häufigsten amerikanischen Limikolenarten, die in Europa zu beobachten sind. In Großbritannien und Irland werden jedes Jahr fünf bis sechs Individuen festgestellt. In Mitteleuropa tritt die Art weniger häufig auf. Seit 1980 ist diese Ausnahmeerscheinung in Deutschland bisher 19-mal nachgewiesen worden.
Beobachtet wurden die Vögel im ganzen Bundesgebiet zu allen Jahreszeiten. Am häufigsten konnte der Kleine Gelbschenkel an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins festgestellt werden.
Die Beobachtungen im Einzelnen:
Zitiervorschlag: