Die Singvogelfamilie der Grasmückenverwandte (Sylviidae) fast zwei Gattungen mit 32 Arten zusammen. Sie kommt ausschließlich in Afrika und Eurasien vor. In Deutschland ist sie mit beiden Gattungen Sylvia und Curruca vertreten.
Es sind in der Regel insektenfressende Vögel, die ihre Nahrung von Blättern und Ästen absammeln.
Die wissenschaftliche Bezeichnung leitet sich aus dem lateinischen Wort 'silvia' für Wald ab. Der deutsche Name Grasmücke leitet sich vermutlich aus dem althochdeutschen 'grasa-smucka' ab. Mit der Silbe 'grasa' könnte das mittelhochdeutsche 'gra' für grau gemeint sein, eine Anspielung auf die Gefiederfarbe der Vögel. 'smucka' kann mit Schmiegen und Schleichen übersetzt werden.
Grasmücken sind demnach graue Vögel, die durch Büsche und Sträucher schleichen. Diese Bezeichnung trifft gut auf die Lebensweise der Grasmücken zu. Es sind Vögel, die die Deckung von Sträuchern und Bäumen suchen und im dichten Blatt- und Astwerk auf Nahrungssuche gehen. Man findet aber auch die ganz einfache Erklärung: Vögel, die im Gras nach Mücken suchen. Diese Beschreibung trifft aber nicht auf die Lebensweise der Grasmücken zu.
Bei den Grasmücken (Sylviidae) stellt Lebensraumzerstörung die Hauptbedrohung dar. Drei Arten gelten als gefährdet (zwei potenziell gefährdet (NT), eine gefährdet (VU)). Die Jemengrasmücke (Curruca buryi) ist auf ein kleines Gebiet in den Bergwäldern an der Westgrenze von Saudi-Arabien und Jemen beschränkt und wird durch Habitatnutzung und Viehweiden bedroht. Die Kappengrasmücke (Sylvia nigricapillus) lebt in Hochlagen des südlichen Afrikas und ist durch Aufforstung gefährdet. Auch die im Westen und Südwesten Europas heimische Provencegrasmücke (Curruca undata) gilt als potenziell gefährdet.
Die Gattung Sylvia weist sieben Arten in der Familie der Grasmückenverwandten auf. Die Gartengrasmücke und die Mönchsgrasmücke brüten auch in Deutschland.
Bis vor einigen Jahren wurden alle in Mitteleuropa vorkommenden Grasmücken unter dieser Gattung zusammengefasst. Phylogenetische Untersuchungen führen zu einer Aufspaltung in zwei Gattungen.
Insgesamt 25 Arten werden in der Gattung Curruca beschrieben. Dorngrasmücke und Klappergrasmücke sind recht häufige Brutvögel in Deutschland. Die Sperbergrasmücke brütet in Ostdeutschland. Der erste Brutnachweis einer Brillengrasmücke konnte 2017 in der Eifel nachgewiesen werden. Weitere neun Arten treten gelegentlich als Gastvögel auf. Dazu gehören die Samtkopf-Grasmücke ´ und die Balkan-Bartgrasmücke.
Zitiervorschlag: