Der Nandu (Rhea americana) ist einer von zwei Vertretern der Gattung der Nandu, einer flugunfähigen Vogelart aus Südamerika.
Die Männchen paaren sich mit mehreren Weibchen, die die Eier in ein gemeinsames Nest legen. Die Männchen sind territorial, die Weibchen wechseln nach der Eiablage zum nächsten Männchen, mit dem sie sich erneut paaren.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich ein Männchen um die Aufzucht von 20 oder mehr Jungvögel kümmert. Bis zu 80 Eier in einem Nest sind schon beschrieben worden. Gelegentlich werden sie von jungen Männchen bei der Betreuung der Jungvögel unterstützt.
Außerhalb der Brutzeit sind die Nandus gesellig, sie schließen zu Gruppen von bis zu 100 Vögeln zusammen.
Größe: 127-140 cm
Gewicht: 20-26 kg
Verbreitung: Südamerika, in Deutschland Neozoon
Nahrung: überwiegend pflanzlich, aber auch Insekten und kleine Wirbeltiere
Lebensraum: Graslandschaften und offene Wälder
Zugverhalten: Standvogel
Höchstalter: unbekannt
Brutzeit: Juli bis Januar (Südamerika)
Fortpflanzung: polygam, meistens polygyn, 13-30 (max. 80) Eier (Gemeinschaftsnester), eine Brut pro Jahr. Brutdauer: 35-40 Tage, unabhängig nach 6 Monaten, Brutpflege ausschließlich durch das Männchen unterstützt durch subadulte Männchen
Bestand: unbekannt; ca. 150 in Deutschland
Status in Südamerika: gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland Neozoon
Während der Paarungszeit geben die Männchen einen dumpfen Balzruf von sich, der dem Ruf der Rohrdommel ähnlich ist.
Seit 2001 brüten die Vögel in Mecklenburg-Vorpommern. Die Population ist zwischenzeitlich auf über 550 Tiere angewachsen. Die Vögel brüten in der Niederung der Wakenitz mittlerweile regelmäßig. Zurück geht der Bestand auf mehrere im Jahre 2000 einer Freilandhaltung im benachbarten Schleswig-Holstein entflohen Gruppe von Nandus.
Nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes ist der Nandu eine besonders geschützte Tierart. Deshalb darf der Bestand in Deutschland erst reguliert werden, wenn das Vorkommen als invasiv eingeschätzt wird. Das ist der Fall, wenn die Nandus im Ökosystem andere, natürlich vorkommende Arten erheblich gefährden. Das Vorkommen in Deutschland wird zurzeit als potenziell invasiv eingestuft und unterliegt einem Monitoring. Abschussgenehmigungen, die zu einer Dezimierung der Population geführt haben, sind bereits erteilt worden.
Mittlerweile dürfen die Vögel gejagt werden. Seit dem ist die Population rückläufig. Im Jahr 2022 wurden bei der Herbstzählung nur noch 144 Vögel in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt.
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