Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) lebt seit Jahrtausenden in einer engen Beziehung zum Menschen. Diese enge Beziehung hat dazu geführt, dass sie so zahlreich weltweit verbreitet ist. Der deutsche Name ist aus der Angewohnheit der Schwalben entstanden ihr Nest in der bäuerlichen Küche nahe am Kamin zu bauen. Sie wurde früher auch als Schornstein- oder Küchenschwalbe bezeichnet.
In Nordamerika ist die Rauchschwalbe vor der Ankunft der europäischen Siedler schon heimisch gewesenen. An und in Nischen von Felswänden haben die Schwalben bevorzugt gebrütet. Diese Brutplätze sind im Zuge der Besiedlung Nordamerikas fast komplett aufgegeben worden. Die Rauchschwalbe brütet jetzt beinahe ausnahmslos an und in Bauwerken.
Größe: 17-19 cm
Gewicht: 16-24 g
Verbreitung: boreale und gemäßigte Zone der gesamten nördlichen Hemisphäre, überwintert auf der Südhalbkugel
Nahrung: Fluginsekten, Schwebfliegen und Schmeißfliegen während der Brutzeit. Fliegende Ameisen und Termiten im Winter.
Lebensraum: Offene Kulturlandschaften; brütet bevorzugt in Stallungen.
Brutzeit: Mai - August (Europa)
November - März in Argentinien
Nest: Schale aus Lehm und Speichel, in Stallungen oder Lagerräumen, beide Geschlechter bauen, Bauzeit 8-12 Tage
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, gelegentlich polyandrie, 5-9 Eier, 1-3 Bruten pro Jahr. Brutdauer: 13-16 Tage, flügge nach 18-27 Tagen.
Höchstalter: min. 16 Jahre
Zugverhalten: Langstreckenzieher
Bestand: 480-920 Tausend Brutpaare in Deutschland, 29-48,7 Millionen in Europa, 290-487 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland Zugvogel, brütet in ganz Deutschland, gefährdet, Rote Liste Kategorie 3, Trend: stabil
Die Rauchschwalbe ist in Deutschland flächendeckend verbreitet und häufig. Bis in über 1300 m Höhe brüten die Schwalben in den bayrischen Alpen.
Ursprünglich war die Rauchschwalbe ein Felsenbrüter. Dieses Habitat haben die Vögel in Deutschland vollständig aufgegeben. Felsenbruten sind zuletzt 1984 am Harz und 1952 im Weserbergland dokumentiert worden. Es sind Vögel der bäuerlichen Kulturlandschaft, die an Gebäuden, in Stallungen und an Brücken brüten. Sie kommen aber auch in Großstädten vor.
Aus dem Winterquartier kehrt der Langstreckenzieher Anfang März zurück. Seinen Höhepunkt erreicht das Zuggeschehen im April, das sich bis in den Mai erstreckt. Ende Juli setzt der Wegzug ein. Der Hauptdurchzug findet im September und Oktober statt. Vereinzelt werden Rauchschwalben auch im Winter beobachtet. Eine Überwinterung konnte jedoch noch nicht dokumentiert werden.