Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war die Moorente (Aythya nyroca) auch in Teilen Deutschland ein häufiger Brutvogel. Ihr Verbreitungsschwerpunkt lag in der Lausitz und in Mittelfranken. Ein starker Bestandseinbruch führte dazu, dass die Art in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht mehr alljährlich in Deutschland brütete. Dieser Rückgang ist im gesamten Verbreitungsgebiet zu beobachten gewesen. So ging in der Ukraine der Brutbestand zwischen 1960 und 2000 von 65.000 Brutpaaren auf 6.000 Brutpaare zurück. In Deutschland hat sich der Bestand mit bis zu 9 Brutpaaren auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert. Sie gilt nach wie vor als vom Aussterben bedroht. Der Rückgang der Moorente wird vor allem auf die Zerstörung des Lebensraums zurückgeführt. Moorenten bevorzugen große Teichanlagen, die als Fischfarmen bewirtschaftet werden.
Größe: 38–42 cm
Gewicht: 460–730 g
Verbreitung: vereinzelt noch in Europa, und Nordafrika von Osteuropa bis Zentralasien
Nahrung: hauptsächlich pflanzlich
Lebensraum: flache, vegetations- und nährstoffreiche Binnengewässer,
Zugverhalten: Zugvogel, Standvogel in Südeuropa
Höchstalter: 8 Jahre und 5 Monate
Brutzeit: April - Juli
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 7–11 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 25–27 Tage, flügge nach 55–60 Tagen,
Bestand: 2–9 Brutpaare in Deutschland, 17–30 Tausend in Europa,
Status: gefährdet (Trend: abnehmend)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, stark gefährdet, Rote Liste Kategorie 1
Aktiv nur während der Balzzeit zwischen Januar und Mai. Rufe auch dann sehr leise und nur in unmittelbarer Nähe zu hören. Männchen geben dann ein stöhnend-schnaufendes „firb“ oder „whiuu“, ein wenig lauteres, etwas heiseres „wück wück“ oder „wii-hwu” oder ein lautes „witt“ von sich. Die Rufe des Weibchens erinnern an die der Tafelente. Es sind schnarrende Laute, die einem „gerrr gerrr“ oder „gä“ und „gäk“ ähnlich sind. Jungvögel schnarren „iirrr“.
Flache, nährstoffreiche, große Gewässerlandschaften, die stark mit Wasserpflanzen durchsetzt sind, werden von der Moorente bevorzugt. In Deutschland hat sie vorwiegend große, bewirtschaftete Teichanlagen angenommen.
Der Bestand wird aktuell noch auf 1–7 Paare geschätzt. Die wenigen Brutpaare verteilen sich auf einzelne Paare in Ost- und Süddeutschland.
Die Moorente wird häufig als Ziervogel gehalten. Es ist deshalb oft nicht sicher, ob es sich bei einzelnen Brutvorkommen um Volierenflüchtlinge handelt.
Die Moorente war im 19. Jahrhundert in Deutschland weit verbreitet, mit Schwerpunkten in der Lausitz, der Uckermark und in mittelfränkischen Weihergebieten. Im 20. Jahrhundert ging der Bestand jedoch stark zurück, und das Brutvorkommen in Mittelfranken erlosch in den 1960er Jahren. Auch in der Niederlausitz gab es bis 1971 nur noch einen letzten sicheren Brutnachweis. In den 1980er Jahren war die Art in Brandenburg und Sachsen fast verschwunden, mit nur drei Brutnachweisen. Heute ist der Bestand in Deutschland auf ein sehr niedriges Niveau gesunken, mit nur noch 1-7 Brutpaaren (Stand 2016).
In einem Auswilderungsprogramm am Steinhuder Meer wurde versucht, die 1986 in Niedersachsen ausgestorbene Moorente wieder anzusiedeln. Zwischen 2012 und 2019 sind 798 Moorenten freigelassen worden. Sieben Brutpaare konnten 2020 im Gebiet noch festgestellt werden.
Der Bestand steht nach wie vor dem Erlöschen. Die Moorente wird deshalb in der Kategorie 1 der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland, vom Aussterben bedroht, geführt.
Kleine Tauchente mit rostbrauner Färbung und einem weißen Bauch. Die Flügelbinden und das Schwanzgefieder sind ebenfalls weiß, während die Unterflügel weißlich sind. Weibchen sind in der Regel matter und bräunlicher als Männchen. Der Geschlechtsdimorphismus ist deutlich weniger ausgebildet als bei den anderen Tauchenten.
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