Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist seit dem Mittelalter als Fischjäger einer starken Verfolgung in Deutschland ausgesetzt gewesen. Vor allem in den tieferen Lagen war er in Deutschland früher weit verbreitet. Flussbegradigungen, das Roden großer Auwälder und der Einsatz von Pestiziden in der Mitte des vorherigen Jahrhunderts habe dazu beigetragen, dass die Art in Deutschland fast ausgestorben wäre. Der "Flussadler" kommt heute nur noch in Nordostdeutschland vor.
Größe: 55-58 cm
Gewicht: 1120-2100 g
Verbreitung: weltweit, wird südöstlich von Sulawesi durch den Östlichen Fischadler ersetzt
Nahrung: fast ausschließlich Fisch
Lebensraum: fischreiche Gewässer mit hohem Baumbestand
Zugverhalten: Zugvogel
Brutzeit: April - Juni (Europa)
Nest: in hohen frei stehenden Bäumen oder am Waldrand
Höchstalter: 26 Jahre und 1 Monate
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, selten Bigynie, 2 (1-3) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 34-41 Tage, flügge nach 54-60 Tagen, Bestand: 700-750 Brutpaare in Deutschland 8,4 - 12,3 Tausend in Europa, 100-500 Tausend Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)
In Deutschland Zugvogel, brütet in Ostdeutschland, starke Zunahme seit den 1990er Jahren
Der Fischadler brütet in Deutschland vor allem in der Nordostdeutschen Tiefebene. Er bevorzugt eine gewässer- und strukturreiche Landschaft mit einem hohen Fischbesatz. Durch intensive Schutzmaßnahmen ab den 1960er Jahren hat sich der Bestand von 70 auf mittlerweile fast 700 Paare erholt. Die im Mittelalter noch häufige Art verbreitet sich nur langsam wieder in Richtung West- und Süddeutschland. Geeignete Lebensräume wären vorhanden.
Mitte März kehrt der Langstreckenzieher aus dem Überwinterungsgebiet zurück. Der Wegzug setzt im Spätsommer ein und erstreckt sich bis in den Oktober. In dieser Zeit können Fischadler an allen fischreichen Gewässern in Deutschland beobachtet werden.
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