Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ist ein Singvogel aus der Familie der Fliegenschnäpper. Durch die Klimaveränderung und den Rückgang der Insekten ist das Braunkehlchen mittlerweile in vielen teilen Deutschlands stark bedroht. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern sind die Bestände dieses Wiesenbrüters noch stabil.
Im April kehren die Braunkehlchen aus den Winterquartieren südlich der Sahara zurück. Sie bevorzugen offene Landschaften mit feuchten Wiesen und niedriger und lückiger Vegetation. Wichtig sind auch Ansitzwarten wie Zäune und Pfähle im Brutrevier.
Größe: 12 - 14 cm
Gewicht: 13- 26 g
Verbreitung: Europa, im Westen lückenhaft, überwintert in Afrika südlich der Sahara
Nahrung: Wirbellose, im Herbst auch Früchte und Samen.
Lebensraum: offene, feuchte Wiesen mit niedriger Strauchvegetation und Sitzwarten.
Zugverhalten: Langstreckenzieher
Brutzeit: Mai - August
Höchstalter: bis 18 Jahre in Gefangenschaft
Fortpflanzung: meist monogam, 4 - 7 Eier, 1 Brut pro Jahr. Brutdauer: 13 - 15 Tage, flügge nach 13 - 16 Tagen, unabhängig nach 3 - 4 Wochen
Bestand: 29 - 52 Tausend in Deutschland, 5,4 - 10 Millionen in Europa
Status: weltweit im Bestand nicht bedroht
In Deutschland: Brutvogel stark gefährdet, Rote Liste Kategorie 2; Rückgang seit 1990 um 50 %
Der Gesang der Braunkehlchen besteht aus variablen kurzen Strophen mit rauen und knirschenden aber auch klaren Elementen. Er beginnt etwas abgehackt, endet abrupt und ist auch nachts zu hören. Der Warnruf besteht aus weichen kurzen Pfeiftönen und schnalzenden Lauten.
Das Braunkehlchen ist in fast ganz Europa verbreitetet. Es fehlt weitgehend als Brutvogel in Westeuropa und ist in Deutschland in seinem Bestand stark gefährdet (Rote Liste 2016). Im Osten Europas und Sibiriens ist die Braunkehlchenpopulation noch stabil. Die Vogelart wird deshalb weltweit in ihrem Bestand als nicht gefährdet eingestuft. Die Rückgänge in Europa hängen eng mit den Veränderungen in der Landwirtschaft zusammen. In Deutschland sind es vor allem frühere Mahdtermine. In Braunkehlchenreviere sollte die erste Mahd erst nach dem 15. Juli, besser noch im August stattfinden. Untersuchungen mit farbberingten Vögeln in Niger haben gezeigt, dass die Populationsrückgänge in Westeuropa nicht auf die Verhältnisse in den Überwinterungsgebieten zurückzuführen sind.