Wiesenpieper

Anthus pratensis

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Wiesenpieper (Anthus pratensis)
Wiesenpieper (Anthus pratensis)
Karte zur Verbreitung des Wiesenpiepers (Anthus pratensis)
Verbreitung

Der Wiesenpieper (Anthus pratensis) gehört zu den Arten, die häufig vom Kuckuck parasitiert wird. Die Eier beider Arten sind sich sehr ähnlich. Untersuchungen in Norwegen haben gezeigt, dass die Häufigkeit, mit der der Kuckuck dem Wiesenpieper ein Ei unterlegt starken zeitlichen und geografischen Schwankungen unterliegt. Im Schnitt wurden etwa 6,6 % der Wiesenpieper Gelege parasitiert. Sie kann aber auch 35 % der Bruten betreffen. Die von 2001 bis 2014 durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Anzahl der parasitierten Wiesenpieper über den Zeitraum der Untersuchung abgenommen hat. Diese Beobachtung würde die These stützend, dass der Rückgang des Kuckucks mit der Veränderung des Klimas zusammenhängt. Wiesenpieper kehren früher aus der Überwinterung und fangen früher anzubrüten. Zu früh für den spät heimkehrenden Kuckuck.        

Steckbrief

Größe: 14-15 cm  

Gewicht: 15-22 g 

Verbreitung: Ostgrönland, Westeuropa bis Westsibirien   

Verbreitungsschwerpunkt: Nordeuropa

Nahrung: Wirbellose bis 5 mm, Sämereien     

Lebensraum: offene Landschaft mit geeigneten Sitzwarten, 

Zugverhalten: Standvogel, Kurz- und Mittelstreckenzieher, überwintert in Südeuropa

Nest: Bodenbrüter   

Brutzeit: März - August 

Fortpflanzung: monogame Saisonehe, hohe Brutplatztreue, 4-6 (2-7) Eier, 1-2  (3) Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-15 Tage, Nestlingszeit 10-14 Tage, 

Höchstalter: 13 Jahre, 1 Monate (Totfund)  

Bestand: 36-57 Tausend Brutpaare in Deutschland, 4,25-7,20 Millionen in Europa, 20-40 Millionen Vögel weltweit

Status: potenziell gefährdet, Trend: abnehmend   

In Deutschland: Zugvogel und Brutvogel, stark gefährdet, Trend stark abnehmend


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Wiesenpiepers in Deutschland
Verbreitung

Der Wiesenpieper war bis in die Mitte des vorherigen Jahrhunderts ein häufiger Brutvogel des offenen Grünlands. Die Intensivierung der Landwirtschaft, die Trockenlegung von feuchten Wiesen und Mooren hat zu einem starken Einbruch der Bestände geführt. In Deutschland kommt der Wiesenpieper noch in der Norddeutschen Tiefebene vor. Bis zu den Mittelgebirgen ist er noch flächendeckend verbreitet und fehlt dort nur in den Waldgebieten und auf großen landwirtschaftlichen Nutzflächen. In Süddeutschland ist der Wiesenpieper nur noch lückenhaft verbreitet. 

In Deutschland ist der Wiesenpieper ein Zugvogel, der bereits  Ende Februar aus dem Winterquartier in Südwesteuropa zurückkehrt. Der Frühjahrszug hat seinen Höhepunkt im März und April und erstreckt sich bis in den Mai. Mitte September setzt der Wegzug ein, hat seinen Höhepunkt im Oktober und ist im November abgeschlossen. Einige Wiesenpieper überwintern mit zunehmender Tendenz in Deutschland.

Bildergalerie         

Quellen und Links

Zitiervorschlag: