Schlagschwirl

Locustella fluviatilis

Singender Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) auf einer Kratzdistel sitzend.
Schlagschwirl (Locustella fluviatilis)
Karte zur Verbreitung des Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) weltweit.
Verbreitung

Der Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) ist ein ausdauernder Sänger. Die noch unverpaarten Männchen tragen den Reviergesang fast ununterbrochen vor. Der Gesang setzt nach Mitternacht ein und hat in der Zeit bis 6 Uhr sein erstes Maximum. Danach lässt er nach, in der Zeit zwischen 11 und 13 Uhr ist die Intensität am geringsten. In der Abenddämmerung hat der Reviergesang des Schlagschwirl seinen zweiten Höhepunkt im Tagesverlauf. Er kurz vor Mitternacht verstummen die Vögel wieder.

Die verpaarten Männchen singen deutlich weniger. Man hört vor allem in der Abenddämmerung. Tagsüber reagieren sie nur auf das Eindringen von Artgenossen im Brutrevier.     

Steckbrief

Größe: 14 cm  

Gewicht: 13-19 g 

Verbreitung: Zentral- und Osteuropa bis Westsibirien, Südskandinavien    

Verbreitungsschwerpunkt: Russland

Nahrung: vor allem Insekten, Spinnen, kleine Wirbellose 

Lebensraum: offene Landschaft mit hoher Krautschicht

Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert im Südwesten von Afrika

Nest: in Hochstaudenflur bis 30 cm Höhe oft in unmittelbarer Nähe der Singwarte des Männchens    

Brutzeit: Mai - Juli 

Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 4-6 (3-7) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 12-15 Tage, Nestlingszeit 11-14 Tage, flügge nach 18 Tagen

Höchstalter: 6 Jahre, 11 Monate (Wiederfang)  

Bestand: 3,6-6,5 Tausend Brutpaare in Deutschland, 2,3-5,4 Millionen in Europa, 5,8-13,4 Millionen Vögel weltweit

Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend

In Deutschland: Brutvogel, Zugvogel, nicht gefährdet, Trend: abnehmend 


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Schlagschwirls (Locustella fluviatilis) in Deutschland.
Verbreitung

Deutschland liegt an der westlichen Verbreitungsgrenze des Schlagschwirl. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts brütet er nur regelmäßig im Odertal. Seit dem breitet sich die Art nach Westen aus. Er ist vor allem im Nordostdeutschen Tiefland verbreitet. Im übrigen Deutschland nimmt die Bestandsdichte nach Westen und Süden deutlich ab. Als Bruthabitat bevorzugt der Schlagschwirl Hochstaudenfluren an Gewässern, in Auwäldern und auf Waldlichtungen. 

Der Schlagschwirl ist ein Langstreckenzieher, der im südwesten Afrikas überwintert. In der ersten Maihälfte kehren die Vögel in die Brutgebiete zurück. Bis Anfang Juli können neue Reviere besetzt werden. Der Wegzug im Herbst setzt Ende Juli ein und kann sich bis in den Oktober erstrecken. Über den östlichen Mittelmeerraum und die Arabische Halbinsel zieht der Schlagschwirl in das Überwinterungsgebiet.  

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: