Dendrocopos syriacus
Der Blutspecht (Dendrocopos syriacus) ist dem Buntspecht sehr ähnlich. Im Unterschied zum Buntspecht ist das schwarze Zügelband beim Blutspecht zum Nacken nicht geschlossen. Die Federn im Steißbereich sind weniger intensive rot gefärbt und der Bereich nicht so groß.
Der Blutspecht bevorzugt Streuobstwiesen, Parkanlagen und große Gärten mit einem ausreichenden Baumbestand. Im Gegensatz zum Buntspecht meidet er dichte Waldbereiche und bevorzugt offene, nicht forstwirtschaftlich genutzte Wälder. Früchte, vor allem Steinobst, stellt eine nicht unerheblichen Teil des Nahrungsspektrums dar, wobei die Samen der Kerne mitgefressen werden.
Dort, wo sich die Lebensräume von Bunt- und Blutspecht überschneiden, kommt es relativ häufig zu Mischbruten. Die Hybriden sind fertil.
Größe: 23 cm
Gewicht: 55-82 g
Verbreitung: Ost- und Südosteuropa, Vorderasien
Nahrung: Insekten, Insektenlarven, Nüsse, Samen und Früchte, Z.B. Kirschen, Aprikosen
Lebensraum: lichte Wälder, Parkanlagen, Gärten
Zugverhalten: Standvogel
Brutzeit: April - Mai
Nest: Baumhöhle, beide Geschlechter bauen
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 4-7 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 9-11 Tage, flügge nach 20-24 Tagen
Höchstalter: 10 Jahre und 11 Monate (Wiederfang)
Bestand: 281-653 Tausend Brutpaare in Europa, 0,63-1,46 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: stabil)
In Deutschland sehr seltener Gastvogel aus Südosteuropa, drei Nachweise, zuletzt 2023 in Frankfurt/Oder (Brandenburg)
Der Blutspecht ist Deutschland ein sehr seltener Gastvogel, der erst dreimal nachgewiesen werden konnte. Im Februar 2016 bei Kronach, Oberfranken. Von Dezember 2019 bis März 2020 in Suggenheim, Kreis Neutstadt an der Aisch (Bayern) und von November 2022 bis März 2023 in Frankfurt/Oder.
Ursprünglich kam der Blutspecht nur im östlichen Mittelmeerraum vor. Im letzten Jahrhundert hat sich die Art weit nach Norden und Osten ausgebreitet. Mittlerweile brütet er in Österreich, Tschechien, Slowakai, Polen und Ungarn.
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