Ein mal um die Erde fliegt die Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea) in einer Saison. Die Überwinterungsgebiete dieser Seeschwalbe liegen im Südpolarmeer, die Brutgebiete erstrecken sich bis in die Hocharktis. Fast 100.000 km hat eine Küstenseeschwalbe, die auf den Farne-Inseln im Nordosten Englands mit einem Sender versehene wurde in 10 Monaten zurückgelegt. Theoretisch geht bei diesen Zugwegen 10 Monate lang die Sonne nicht unter, ein Vorteil für die tagaktiven Stoßtaucher. Es ist schwierig abzuschätzen wie sich die historische Bestandsentwicklung der Art vollzogen hat. Noch bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden die Küsten- und Flussseeschwalbe unter der Bezeichnung "rotfüßige" Seeschwalben zusammen gefasst. Wie alle Seeschwalbe hatte sie sehr unter den Einwirkungen von DDT zu leiden. Nach dem Verbot dieses Insektizides haben sich die Bestände wieder leicht erholt. Sie sind aber in den letzten Jahren wieder stark rückläufig. Die Küstenseeschwalbe wird deshalb auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland in der Kategorie I - vom Aussterben bedroht geführt.
Größe: 33- 36 cm
Gewicht: 86 - 127g
Verbreitung: Zirkumpolar, boreale bis in die Arktis,
Nahrung: kleine Fische, Insekten, Krebse
Lebensraum: Küstenvogel, in der Tundra auch im Binnenland
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert in den Gewässern vor der Antarktis.
Höchstalter: 34 Jahre
Brutzeit: Mai - Juni
Fortpflanzung: Monogame Saisonehe, Koloniebrüter, 1-3 Eier; 1 Brut pro Jahr, Brutdauer: 20 - 22 Tage, flügge nach 21 - 24 Tagen
Bestand: 4,0 - 4,9 Tausend Brutpaare in Deutschland; 560 - 906 Tausend in Europa, mehr als 2 Millionen weltweit
Status: nicht gefährdet (weltweit); in Deutschland vom Aussterben bedroht
In Deutschland Brutvogel an der Nord- und Ostseeküste