Das Nahrungsspektrum der Rohrweihe (Circus aeruginosus) ist sehr vielfältig. Während der Nahrungssuche fliegen die Vögel in geringer Höhe in dem für Weihen typischen gaukelnden Flug. Dabei nutzen sie geschickt Gelände- und Vegetationsstrukturen aus, um die Beute zu überraschen. Hat sie die Beute erblickt, stürzt sie sich mit ausgefahrenen Ständern und nach oben gespreizten Flügeln herab. Bei der Verfolgung kann die Rohrweihe sehr hartnäckig sein und junge Wasservögel, oder Frösche bis zur Ermattung verfolgen.
Während der Brutzeit hat es die Rohrweihe vor allem auf junge Küken und auch Eier abgesehen. Es werden aber auch kleine Säugetiere, Amphibien, Fisch und Aas genommen.
Größe: 43-54 cm
Gewicht: 400-730 g
Verbreitung: Brutvogel von Europa bis Zentralasien, überwintert in Afrika und auf dem indischen Subkontinent
Nahrung: kleine Vögel und Säuger, zur Brutzeit, Nestlinge, Küken und Eier.
Lebensraum: offene Landschaft mit dichtem und hohem Röhrichtbestand
Zugverhalten: Kurz- und Langstreckenzieher
Brutzeit: April - Juni
Nest: in dichtem Röhricht über Wasser
Höchstalter: 16 Jahre und 8 Monate
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, gelegentlich Bigynie, 4-5 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 31-36 Tage, flügge nach 38-40 Tagen
Bestand: 7,5-10 Tausend Brutpaare in Deutschland, 99 -184 Tausend in Europa, 0,5-1 Million Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)
In Deutschland Zugvogel, brütet vor allem in Norddeutschland und Ostdeutschland
In Deutschland bevorzugt die Rohrweihe gewässerreiche Landschaften. Sie brütet im dichten Röhricht, in den Verlandungsbereichen von Seen und Flüssen, aber auch in Getreidefeldern. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Rohrweihe in Deutschland ein recht häufiger Brutvogel. Die Zerstörung ihres Lebensraums und die Bejagung haben aber zu einem großen Bestandseinbruch geführt. Erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts erholen sich die Bestände wieder.
In der Nordostdeutschen Tiefebene ist die Rohrweihe fast flächendeckend verbreitet. Im übrigen Deutschland ist die Verbreitung nur lückenhaft.
Die Rohrweihe ist in Deutschland ein Zugvogel. Der Frühjahrszug und die Rückkehr in die Brutgebiete setzt im März ein und erstreckt sich bis in den Mai. Im August beginnt der Herbstzug und endet im Oktober. Die Vögel ziehen in breiter Fron nach Südwesten über Italien oder die Iberische Halbinsel bis nach Afrika. Dabei werden auch längere Strecken über das Meer zurückgelegt. Skandinavische und baltische Weihen ziehen durch Deutschland.
Im Westen Frankreichs ist die Rohrweihe ein Standvogel und der größte Teil der niederländischen und britischen Population zieht nicht mehr. Auch in Deutschland kommt es vermehrt zu Überwinterungen.
Die Bestände der Rohrweihe sind in Deutschland weitgehend stabil. Sie ist in ihrem Bestand nicht gefährdet.
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