Schnepfenvögel

Scolopacidae

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Uferschnepfe (Limosa limosa)
Uferschnepfe (Limosa limosa)
Karte zur weltweiten Verbreitung der Schnepfenvögel
Verbreitung

Die Schnepfenvögel sind eine Familie der Vögel aus der Ordnung der Regenpfeifer. Die vor allem auf der Nordhalbkugel brütenden Arten sind durch ihre meist langen Schnäbel und Beine gekennzeichnet. Viele Schnepfenvögel sind Langstreckenzieher, die auf der Südhalbkugel überwintern. Die Pfuhlschnepfe fliegt auf Ihrem Weg in das Winterquartier bei Neuseeland oder Australien die Strecke von Alaska Nonstop.  Einige Arten, wie das Thorshühnchen, überwintern in planktonreichen Zonen weitab von der Küste. 

Gattungen und Arten

Brachvögel (Numenius)

Die Brachvögel sind eine Gattung von acht Watvögeln, die alle ein ähnlich einfarbig braunes Gefieder aufweisen und mit einem oft sehr langen und gebogenen Schnabel ausgestattet sind. Zwei Arten, der Eskimobrachvogel und der Dünnschnabelbrachvogel sind vermutlich ausgestorben. Die letzte bestätigte Beobachtung eines Eskimobrachvogels war in der sechziger Jahren. Vom Dünnschnabelbrachvogel gibt es einige unbestätigt Beobachtungen Ende des letzten Jahrhunderts.    

In Deutschland ist der Brachvogel ein vom Aussterben bedrohter Brutvogel. Der Regenbrachvogel tritt regelmäßig als Zugvogel auf und ist auch im Binnenland recht häufig zu beobachten.   

Regenbrachvogel (Numenius phaeopus)
Regenbrachvogel
Brachvogel (Numenius arquata)
Brachvogel

Pfuhlschnepfen (Limosa)

Die Gattung der Pfuhlschnepfen beschreibt vier Schnepfenvögel der nördlichen Paläarktis und Nearktis. Es sind große Limikolen mit einem mächtigen Schnabel. Alle vier sind Langstreckenzieher. Eine weibliche Pfuhlschnepfe hält den Rekord für den längsten Non-Stop-Flug eines Landvogels. Die Uferschnepfe ist ein Brutvogel in Deutschland und die Pfuhlschnepfe ein regelmäßiger Nahrungsgast während der Zugperiode.      

Uferschnepfe (Limosa limosa)
Uferschnepfe
Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica)
Pfuhlschnepfe
Verbreitung der Gattung der Pfuhlschnepfen (Limosa)
Verbreitung

Lymnocryptes

Die Gattung Lymnocryptes hat mit der Zwergschnepfe nur einen Vertreter. Es ist eine heimliche Schnepfe, die sich völlig auf ihre Tarnung verlässt. Die Zwergschnepfe fliegt erst im letzten Moment auf. 

Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus)
Zwergschnepfe
Verbreitung der Gattung Lymnocryptes
Verbreitung der Gattung

Bekassinen (Gallinago)

Die Gattung der Bekassinen fasst 17 Arten zusammen, die mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten zu beobachten sind. In Deutschland gehören die Bekassine und die Doppelschnepfe dazu. Die Bekassine ist noch ein Brutvogel in Deutschland, aber vom Aussterben bedroht. Die Doppelschnepfe ist bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Brutvogel in Deutschland ausgestorben. 

Bekassinen sind sich sehr ähnlich. Das erklärt auch die Bezeichnung Doppelschnepfe. Sie ist der Doppelgänger der Bekassine und nur schwer von ihr zu unterscheiden. 

Doppelschnepfe, Kopf ragt aus der Wiese
Doppelschnepfe
Bekassine (Gallinago gallinago)
Bekassine

Wassertreter (Phalaropus)

Die Wassertreter sind in der Familie der Schnepfenvögel eine recht ungewöhnliche Gattung. Die drei Vertreter sind gute Schwimmer. Ähnlich wie das Blässhuhn haben sie Hautlappen an den Füßen, die das Schwimmen unterstützen. Der Nahrungssuche gehen sie vor allem schwimmend nach und eher selten zu Fuß wie die anderen Watvögel.

Das Odinshühnchen und das Thorshühnchen sind hocharktische Arten, die man in Deutschland nur während der Zugzeit beobachten kann. Im Winter sind sie Hochseevögel, die vor den Küsten Amerikas und Afrikas überwintern. Sie ernähren sich dann vor allem vom Krill und sind in großem Schwärmen weit ab von der Küste zu beobachten. Den Walfängern halfen sie früh so die großen Bartenwale zu orten.

Odinshühnchen (Phalaropus lobatus)
Odinshühnchen
Thorshühnchen (Phalaropus fulicarius)
Thorshühnchen
Verbreitung der Gattung der Wassertreter (Phalaropus)
Verbreitung der Gattung

Uferläufer (Actitis)

Die beiden Vertreter der Uferläufer sind weltweit verbreitet. Der Flussuferläufer ist ein Brutvogel Eurasiens und der Drosseluferläufer brütet in Nordamerika. Beide sind Zugvögel mit großen Überwinterungsgebieten. Dieses schließt an das Brutgebiet an und reicht beim Drosseluferläufer bis zur Spitze von Südamerika und beim Flussuferläufer bis nach Südafrika und Tasmanien. Beide Arten sind sich im Schlichtkleid sehr ähnlich.  

Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)
Flussuferläufer
Drosseluferläufer (Actitis macularius)
Drosseluferläufer
Verbreitung der Gattung der Uferläufer (Actitis)
Verbreitung der Gattung

Wasserläufer (Tringa)

Die Wasserläufer (Tringa) sind eine Gattung der Schnepfenvögel, die mit 13 Arten weltweit verbreitet sind. Neben Bodenbrütern gibt es in dieser Gattung auch baumbrütende Arten wie den Waldwasserläufer. Der Bruchwasserläufer ist als Brutvogel in Deutschland mittlerweile ausgestorben ist. Der Rotschenkel ist noch Brutvogel in Deutschland, aber auch gefährdet. Grünschenkel und Dunkelwasserläufer (Dunkler Wasserläufer) treten regelmäßig als Zugvögel in Deutschland auf. Der Teichwasserläufer ist selten als Zugvogel zu beobachten, während der Gelbschenkel (Kleiner Gelbschenkel) ein sehr seltener Irrgast in Deutschland ist.    

Dunkelwasserläufer  (Tringa erythropus)
Dunkelwasserläufer
Rotschenkel (Tringa totanus)
Rotschenkel
Teichwasserläufer (Tringa stagnatilis)
Teichwasserläufer

Grünschenkel (Tringa nebularia)
Grünschenkel
Gelbschenkel (Tringa flavipes)
Gelbschenkel
Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
Waldwasserläufer

Bruchwasserläufer (Tringa glareola)
Bruchwasserläufer

Steinwälzer (Arenaria)

Die Steinwälzer sind eine Gattung, die mit zwei Arten vertreten sind. Während der Steinwälzer (Arenaria interpres) an fast allen arktischen Küsten und der Ostseeküste brütet, ist der Schwarzkopf-Steinwälzer ein Brutvogel der Küsten von Nordwest Alaska. Dort überschneiden sich auch die Brutgebiete beider Arten. Beide Arten drehen mit dem Schnabel Steine bei der Nahrungssuche um. 

Steinwälzer (Arenaria interpres)
Steinwälzer

Strandläufer (Calidris)

Die Gattung der Strandläufer (Calidris) beschreibt 24 eher kleine Schnepfenvögel, die weltweit verbreitet sind. Der wissenschaftliche Gattungsname Calidris geht auf Aristoteles zurück. Er bezeichnete mit kalidris graue Vögel am Wasser. 

Im Schlichtkleid sind die Strandläufer in der Regel einfarbig grau-braun gefärbt und recht unscheinbar. Erst zur Brutzeit entwickeln sie eine bunte oft rötliche und auffällige Gefiederfärbung. Die Mehrzahl sind Brutvögel der Arktis und Subarktis, die auch im Mittelmeerraum überwintern. Aristoteles wird sie nie im Prachtkleid gesehen haben.

In Deutschland brüten nur der Alpenstrandläufer und der Kampfläufer. Beide nur noch mit wenigen Paaren. Sie sind vom Aussterben bedroht und werden in Kategorie 1 der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland geführt.    

Anadyrknutt (Calidris tenuirostris)
Anadyrknutt
Knutt (Calidris canutus)
Knutt
Kampfläufer (Philomachus pugnax), Foto: V. Wege
Kampfläufer, Foto: V. Wege

Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea)
Sichelstrandläufer
Sanderling (Calidris alba)
Sanderling
Sandstrandläufer (Calidris pusilla)
Sandstrandläufer

Zwergstrandläufer (Calidris minuta)
Zwergstrandläufer
Temminckstrandläufer (Calidris temminckii)
Temminckstrandläufer
Wiesenstrandläufer (Calidris minutilla)
Wiesenstrandläufer

Weißbürzelstrandläufer (Calidris fuscicollis)
Weißbürzelstrandläufer
Graubruststrandläufer (Calidris melanotos)
Graubruststrandläufer
Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Alpenstrandläufer

Meerstrandläufer (Calidris maritima)
Meerstrandläufer

Quellen und Links

Zitiervorschlag: