Nonnensteinschmätzer

Oenanthe pleschanka

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Rote Liste Status des Nonnensteinschmätzers in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weltweit.
Rote Liste

Nonnensteinschmätzer (Oenanthe pleschanka)
Nonnensteinschmätzer (Oenanthe pleschanka)
Karte zur Verbreitung des Nonnensteinschmätzers (Oenanthe pleschanka)
Verbreitung

Der Nonnensteinschmätzer (Oenanthe pleschanka) hat in Südosteuropa seine westlichste Verbreitung. Er ist bis zum Gelben Meer verbreitet über mehr als 90 Längengrade. Das Überwinterungsgebiet der Vögel ist wesentlich kleiner. Es liegt im Nordosten Afrikas.  Das bedeutet für die nordöstliche Population des Nonnensteinschmätzers einen Zugweg von fast 8000 km. Die im Westen des Verbreitungsgebietes heimischen Vögel müssen nur ein Drittel der Strecke zurücklegen.

Steckbrief

Größe: ca. 14,5–16 cm

Gewicht: 16–22 g

Verbreitung: Südosteuropa bis Zentralasien (Mongolei, Pakistan, China); Überwinterung in Nordostafrika und Südwestarabien

Nahrung: Hauptsächlich Insekten (v. a. Ameisen und Käfer), auch Spinnen, Schnecken, Tausendfüßer, Beeren und Samen; Nestlinge erhalten u. a. Insektenlarven und gelegentlich kleine Echsen

Lebensraum: Trockene, steinige Hänge, Halbwüsten, Felsplateaus, Bachufer, Gebüschlandschaften; im Winter auch kultivierte Flächen, Dornbusch- und Akaziensavannen

Zugverhalten: Langstreckenzieher; Zug ab August, Überwinterung in Afrika bis März, Rückkehr in Brutgebiete ab Mitte März

Brutzeit: Mai bis Juli

 

 

Nest: Lockerer Napf aus groben Pflanzenstängeln und Wurzeln, mit Haaren und Wolle ausgepolstert; in Steinspalten, Erdhöhlen oder Gebäuderitzen

Fortpflanzung: Monogam; 4–6 Eier; Brutdauer: 13–14 Tage; Nestlingszeit: 13–14 Tage; flügge: ; Betreuung: 5–7 Tage (möglicherweise unvollständig dokumentiert)

Höchstalter: unbekannt

Bestand: 32.000–140.000 Brutpaare in Europa; weltweit häufig, besonders in Zentralasien

Status: Nicht gefährdet (LC – Least Concern)
In Deutschland Ausnahmeerscheinung; 30 Nachweise zwischen 1862 (Helgoland) und 2023 (Borkum).  


Stimme

Der Gesang wird oft im Rahmen eines auffälligen, hoch kreisenden Balzfluges vorgetragen, der mit einem eindrucksvollen Sturzflug endet. Er besteht aus sehr kurzen, monotonen, schnarrenden Trillern mit etwa drei Tönen wie „tri-tri-trrriii“ oder „géretchírétchö“, teils mit Imitationen und gelegentlich in längere Passagen übergehend. Das Subsong ist ausgedehnter, enthält ebenfalls viele Imitationen und gedämpfte Klicklaute, während die Rufe aus einem harschen „zack“, einem lauten Klick, einem weichen schnarrenden „perrt“ oder „gzzyut“ bei Alarm, einem klar gepfiffenen „psjiep“ bei Aggression und Balz sowie einem kurzen musikalischen „susít“ bestehen.

Gesang

Rufe


Beobachtungen in Deutschland

Karte zu den Beobachtungen des Nonnensteinschmätzers in Deutschland
Beobachtungen

Der von Südosteuropa bis weit in den asiatischen Asien verbreitete Nonnensteinschmätzer ist mit 30 Beobachtungen relativ oft in Deutschland nachgewiesen worden. Allein siebzehnmal konnte die Art auf Helgoland entdeckt werden. Ein Großteil der Beobachtungen wurde in den Monaten Oktober und November gemacht. Oft handelte es sich dabei um Männchen im ersten oder zweiten Kalenderjahr. 

Zuletzt wurde am 10. Dezember 2023 ein Nonnensteinschmätzer auf Borkum beobachtet.

Merkmale

Das Männchen im Brutkleid zeigt eine auffällige weiße Kopfzeichnung vom Scheitel bis zum Nacken, kontrastierend mit einem schwarzen Gesicht, das sich bis zur Brust, dem Mantel und den Flügeln erstreckt. Der Rücken ist weiß, der Schwanz trägt schwarze Mittel- und Endbinden, während die Unterseite weiß ist, mit einem pfirsichfarbenen Hauch auf der Brust. Im Schlichtkleid wirkt das Männchen matter mit grau-beigem Kopf und bräunlicher Zeichnung, die Flügel sind beigefarben gesäumt.

Die Weibchen im Brutkleid sind oberseits graubraun und auf der Brust leicht gestreift, mit einem undeutlichen, sandfarbenen Überaugenstreif und leicht kastanienfarbenen Ohrdecken; im Schlichtkleid sind sie insgesamt heller, mit heller Kehle, hellbraunen Schuppung auf dem Rücken und auffälliger Flügelzeichnung. Jungvögel ähneln den Weibchen im Schlichtkleid, sind jedoch oberseits deutlich gefleckt und unterseits kräftiger geschuppt.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: