Eissturmvögel (Fulmarus glacialis) ernähren sich von Mollusken, Fischen und auch von Fischabfällen. Dabei nehmen sie die Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Vor allem entlang der Schifffahrtsrouten nehmen die Vögel dabei auch viel Kunststoff auf. Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa 60 % der Eissturmvögel Kunststoff in ihrem Magen haben.
Für die Nordeuropäer war der Eissturmvogel eine wichtige Nahrungsquelle. Gejagt wurden vermutlich vor allem die nicht flüggen Jungvögel. Auf der schottischen Insel Saint Kilda betrug im 19. Jahrhundert der durchschnittliche Eisvogelverzehr über 100 Vögel pro Jahr und Einwohner. Die Federn der Vögel wurden in Betten verwendet und mit dem Magenöl Lampen betrieben. Dabei soll der Geruch der Vögel so penetrant gewesen sein, dass er sich noch Jahrzehnte nach der Aufgabe eines Wohnhauses im Haus hielt.
Größe: 45-60 cm
Gewicht: 730-1050 g
Verbreitung: Nordatlantik und Nordpazifik
Nahrung: Mollusken, Fische und Fischabfälle
Lebensraum: Hochsee, brütet an felsigen Inseln und Küsten
Zugverhalten: Streuungswanderung nach dem ende der Brutzeit
Höchstalter: 43 Jahre und 10 Monate
Brutzeit: Mai - Juni (Eintreffen a am Brutplatz meist schon im Winter)
Fortpflanzung: monogam mit Partnertreue, 1 Ei, eine Bruten pro Jahr, Brutdauer: 47-53 Tage, flügge nach 46 -53 Tagen
Bestand: 38 Brutpaare in Deutschland. 2,8 - 4,4 Millionen in Europa, 5,4-7,1 Millionen weltweit
Status: weltweit nicht gefährdet (in Deutschland abnehmend)
In Deutschland Brutvogel, Zugvogel und Wintergast, Trend: abnehmend, Kategorie R der Roten Liste
Der Eissturmvogel hat sich erst seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts auf Helgoland angesiedelt. 1972 gelang der erste Brutnachweis. Bis 2005 ist der Bestand auf 121 Paare angestiegen. Er ist seit dem aber wieder rückläufig. 2022 konnten nur noch 15 Brutpaare ausgemacht werden.
Helgoland ist der einzige Brutplatz dieser Art in Deutschland. Dort sind die Vögel von Januar bis Ende August im Lummenfelsen. Sie besetzten nicht die steilen Klippen wie die Trottellummen oder Dreizehenmöwen, sondern brüten in größeren Nischen und Halbhöhlen.
Dieser Seevogel tritt fast ausschließlich in der deutschen Nordsee auf und nicht so oft in der Ostsee. Beobachtungen im Binnenland sind sehr selten. 2001 wurde in Kreis Lüchow-Dannenberg (NI) ein geschwächter Vogel aufgegriffen. Sechs Jahre später gelang eine Beobachtung an der Süderelbe bei Hamburg.
Zitiervorschlag: