Kernbeißer

Coccothraustes coccothraustes

Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) im Schnee; Foto: Viola Wege
Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes); Foto: Viola Wege
Karte zur Verbreitung des Kernbeißers (Coccothraustes coccothraustes) weltweit
Verbreitung

Unter den Finken ist der  Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) der kräftigste Vertreter. Besonders auffällig ist der große kegelförmige Schnabel. In Verbindung mit einer starken Muskulatur ist der Kernbeißer in der Lage hartschalige Samen zu knacken.

Der Kernbeißer ist während der Brutzeit ein sehr heimlicher Vogel. Spätestens mit dem Einsetzen der Kirschreife werden die Vögel geselliger. Dann kann man ganze Familienverbände in Obstbaumbeständen beobachten. Zum Winter können diese Gruppen größer werden, die gemeinsam auch im Siedlungsbereich auf Nahrungssuche gehen. Erst zum Ende der kalten Jahreszeit lösen sich diese Verbände wieder auf.     

Steckbrief

Größe: 16-18 cm  

Gewicht: 46-72 g 

Verbreitung: borealen, gemäßigten und mediterrane Bereichen der Paläarktis   

Nahrung: breites Spektrum harter Samen, Knospen, Triebe, Wirbellose 

Lebensraum: alte Laub- und Mischwälder, auch in Gärten und Parks

Höchstalter: 12 Jahre, 7 Monate (Totfund)  

Nest: Astgabeln in hohe Laubbäumen, ab 10 m  

Brutzeit: März - August 

Fortpflanzung: monogam, 4-6 (2-7) Eier, 1 (2)  Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-13 Tage, Nestlingszeit 11-13 Tage, flügge nach 16-19 Tagen

Bestand: 205-355 Tausend Brutpaare in Deutschland, 2,6-5,1 Millionen in Europa, 10,4-20,2 Millionen Vögel weltweit 

Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Südosteuropa

Status: nicht gefährdet, Trend: zunehmend

In Deutschland: Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, nicht gefährdet, Trend stabil


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Kernbeißers (Coccothraustes coccothraustes) in Deutschland.
Verbreitung

Der Kernbeißer ist in ganz Deutschland verbreitet. Er bevorzugt Eichen-Hainbuchenwälder und Hartholzauen. Dementsprechend liegt sein Verbreitungsschwerpunkt in den Laubwäldern der Mittelgebirge. Eine geringe Siedlungsdichte weist die Art in küstennahen Regionen, Nadelwäldern und der Agrarlandschaft auf.  

In Deutschland ist der Kernbeißer ein Standvogel, lediglich ein Teil der Nordostdeutschen Population zieht im Winter in den Südwesten von Deutschland oder nach Frankreich. Der Zuzug und Durchzug nordöstlicher Kernbeißer findet von September bis November statt. Von Februar bis in den Juni erstreckt sich der Frühjahrszug.    

Bildergalerie

Quellen und Links

  • Bairlein F et al. (2014):  Atlas des Vogelzugs: Ringfunde deutscher Brut- und Gastvögel. AULA-Verlag, Wiebelsheim 
  • Bauer HG, Bezzel E, Fiedler W (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas; Aula-Verlag, Wiesbaden
  • Gedeon K, et al.(2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten – Atlas of German Breeding Birds; Herausgegeben von der Stiftung Vogelmonitoring und dem DDA; Münster
  • Keller V et al. (2020): European Breeding Bird Atlas 2: Distribution, Abudance and Change. European Bird Census Council & Lynx Edicions , Barcelona
  • Janhonen T (2012): Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) - Gesang; XC112670. Erreichbar unter www.xeno-canto.org/112670
  • Wege V (2021): Fotos, alle Bildrechte bei der Fotografin 
  • Wroza S (2021): Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) - XC627521. Erreichbar unter www.xeno-canto.org/627521

Zitiervorschlag:

Trepte, A. (2021): Kernbeißer. Abgerufen am von https://www.avi-fauna.info/sperlingsvoegel/finken/kernbeisser/