Sturmvögel

Procellariidae

Eissturmvogel im Flug vor der Küste Helgolands.
Eissturmvogel im Flug vor der Küste Helgolands.
Karte zur Verbreitung der Familie der Sturmvögel (Procellariidae)
Verbreitung

Die Sturmvögel sind mittelgroße Hochseevögel. Diese Familie aus der Ordnung der Röhrennasen umfasst 95 Arten aus 16 Gattungen. In Deutschland brütet im Lummenfelsen der Insel Helgoland der Eissturmvogel. Als einziger Vertreter der Familie kommt er auch in Deutschland vor. Von den Sturmvögeln ist der Eissturmvogel die Art, die am weitesten nördlich vorkommt. Die Familie der Sturmvögel ist vor allem auf der Südhalbkugel verbreitet. Es sind Hochseevögel, die außerhalb der Brutzeit zu Millionen die Weltmeere weitab vom Festland befliegen. Sie folgen den großen Meeresströmungen und lassen sich durch ihren hervorragenden Geruchssinn leiten, der sie zielsicher über die strukturlose Wasseroberfläche zur nächsten Nahrungsquelle oder zu den Brutplätzen zurückführt.

Ernährung

Das Nahrungsspektrum der Sturmvögel ist sehr vielseitig. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen, wirbellosen Wassertieren und Fischen. Die Beute wird im Flug von der Wasseroberfläche abgesammelt, durch Stoßtauchen ergriffen oder schwimmend aufgelesen. Manche Arten haben feine kammartige Lamellen im Schnabel, mit denen sie Zooplankton an der Wasseroberfläche filtrieren. Mit untergetauchtem Kopf, angetrieben durch Füße oder Flügel pflügen sie dabei über die Wasseroberfläche.  

Fortpflanzung

Sturmvögel sind ausgesprochen monogam und nistplatztreu. Die meisten Arten brüten in Höhlen oder Felsspalten, an abgelegenen Hängen und zum Teil weit entfernt vom Meer. Es wird nur ein Ei gelegt, das von beiden Eltern bebrütet wird. Nach dem Schlüpfen wird der Jungvogel noch eine Zeitlang im Nest durch die Altvögel gewärmt. Nach etwa drei Wochen kehren die Eltern nur noch zum Füttern zurück, wobei der Jungvogel bis zu einer Woche alleingelassen werden kann.  

Gefährdung

Weil die Sturmvögel sehr schmackhaft sind, oft in großer Zahl in Kolonien brüten und leicht zu erbeuten sind, waren sie immer schon ein begehrtes Jagdobjekt der Polarexpeditionen und der indigenen Völker. Auch heute noch werden Sturmvögel zum Beispiel in Tasmanien bejagt. Man geht davon aus, dass der Jagddruck ein wesentlicher Grund dafür ist, dass einige Arten der Sturmvögel in ihrem Bestand bedroht sind. 54 Prozent gelten in ihrem Bestand als gefährdet, acht davon werden als vom Aussterben bedroht eingestuft. Der Balearensturmtaucher, der außerhalb der Brutzeit auch in der Deutschen Bucht auftritt, ist einer der seltensten Vögel Europas.   

Gattungen und Arten

Eissturmvögel (Fulmarus)

Zwei Arten werden zur Gattung der Eissturmvögel gerechnet, der Eissturmvogel und der Silbersturmvogel. Die englische Bezeichnung Northern und Southern Fulmar macht deutlich, dass der Eissturmvogel die auf der nördlichen Halbkugel vorkommende Art ist, während der Silbersturmvogel (Southern Fulmar) auf der Südhalbkugel heimisch ist.  

Eissturmvogel im Flug vor der Küste Helgolands.
Eissturmvogel
Karte zur Verbreitung der Gattung der Eissturmvögel
Verbreitung der Gattung

Sturmtaucher (Puffinus)

21 Arten fasst die Gattung der Sturmtaucher zusammen. Es sind sehr ähnlich gefärbte Vögel, die sich auch in ihrer Körpergrundgestalt nur wenig unterscheiden. Die Oberseite ist meist braun gefärbt und die Unterseite in der Regel weiß. Außerhalb der Brutzeit sind sie auf allen Meeren, von der tropischen bis zur gemäßigten Zone anzutreffen. Der Atlantiksturmtaucher, der Balearensturmtaucher  und der Barolosturmtaucher sind schon in Deutschland beobachtet worden.    

Balearensturmtaucher (Puffinus mauretanicus) im Flug.
Balearensturmtaucher

Quellen und Links

Zitiervorschlag: