Noch ist der Rotsteißbülbül (Pycnonotus cafer) nicht auf dem europäischen Festland angekommen, die Sorgen sind aber jetzt schon groß. Die EU hat diesen Bülbül 2022 als invasive Art eingestuft. Lebewesen, die nach der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 auf der Liste der invasiven Arten stehen, unterliegen strengen Verboten. Sie dürfen nicht vorsätzlich in das Gebiet der Europäischen Union verbracht werden. Auch das Halten, Züchten oder Befördern dieser Arten ist untersagt. Sie dürfen nicht in den Verkehr gebracht oder in der Umwelt freigesetzt werden.
Von der IUCN, der Weltnaturschutzunion, ist er stellvertretend für die ganze Gattung der Echten Bülbüls unter die 100 invasivsten Lebewesen der Welt gesetzt worden. Der Rotsteißbülbül verursacht:
Die Vögel zeigen dabei eine hohe Vermehrungsrate und passen sich leicht an den urbanen Lebensraum an. Seit 2018 hat der Rotsteißbülbül sich im Süden der spanischen Insel Fuerteventura als Brutvogel in Europa etabliert.
Größe: 20 cm
Gewicht: 26–45 g
Verbreitung: Süd- und Südostasien (Pakistan, Indien, Sri Lanka, Nepal, Bhutan, Bangladesch, Myanmar, Südwestchina); eingeführt in u. a. Polynesien, Fidschi, Hawaii, Neukaledonien, Kuwait
Nahrung: Früchte, Beeren, Nektar, Blüten, Knospen, Insekten, Spinnen, kleine Reptilien
Lebensraum: Trockenes Buschland, Plantagen, Gärten, Parks, Städte; meidet dichte Regenwälder
Zugverhalten: Standvogel, teils lokal wandernd; jahreszeitliche Höhenwanderung
Brutzeit: Je nach Region ganzjährig; z. B. Indien Feb–Nov, Fidschi Nov–Jan
Nest: schalenförmiges Nest aus Gras, Wurzeln, Blättern, Tierhaaren, oft in Sträuchern, Gebäuden oder ungewöhnlichen Standorten
Fortpflanzung: Monogam; 2–5 Eier pro Gelege; 2–4 Bruten pro Jahr; Brutdauer 10–14 Tage; Nestlingszeit 9–16 Tage; Betreuung der Jungvögel mindestens 3 Wochen
Höchstalter: unbekannt
Bestand: unbekanntg, in vielen Regionen stark zunehmend, brütet mit wenigen Paaren auf den Kanarischen Inseln
Status: LC – Least Concern
Der Gesang ist unauffällig. Er besteht aus zwei Varianten: einem kurzen, rhythmischen Ruf mit Betonung auf der letzten Silbe sowie einem melodischen Morgengesang mit flötenartigen Tönen. Männchen singen vor allem am frühen Morgen und gelegentlich im Verlauf des Tages während der Brutzeit. Bei Gefahr äußert der Vogel einen lauten, scharfen Alarmruf („PEEP“) oder eine schnelle Reihe kurzer Laute. In Konfliktsituationen folgen variierende, teils schnelle Doppelrufe („PEEP-peep“, „PEEP-a-lo“) oder schnatternde Serien, deren Intensität je nach Situation zunimmt. Rufaktivität ist besonders auf frei sichtbaren Singwarten wie Dachkanten oder Ästen zu beobachten.
Die Art ist ein dunkel gefärbter, langschwänziger Singvogel mit buschiger Haube und schuppenartigem Erscheinungsbild durch hell umrandete Federn. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, mit glänzend schwarzem Kopf, Kinn und Kehle sowie rauchbraun bis schwarz gefärbtem Rücken und Brust und leuchtend rotem Steiß. Jungvögel ähneln den Altvögeln, zeigen aber eine blassere, stärker gemusterte Brust, braune Kopf- und Kehlfärbung sowie eine bräunlich getönte Schwanzspitze. Ihr Bürzel ist grauweiß, und viele Gefiederpartien sind bräunlich gesäumt.
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