Die Familie der Grassänger fasst 62 Arten in elf Gattungen zusammen. Es sind Vögel, die in Europa, Asien, Australien und Neuseeland brüten. DGrassänger sind unscheinbare, braun gefärbte Vögel, die in dichtem Unterwuchs von Büschen, Dickichten und Sümpfen leben und sich dort verstecken. Sie bewegen sich bei Gefahr eher mausartig laufend durch das Dickicht anstatt aufzufliegen. Aufällig ist ihr Gesang, der von kurzen Trillern bis zu langanhaltenden, insektenähnlichen Lauten reicht. Viele Arten bauen ihre Nester nahe am Boden aus Gräsern und anderen Pflanzenteilen in Form von Kugeln oder tiefen Schalen. Die Nahrung besteht vorwiegend aus Insekten und anderen Wirbellosen, wobei sie meist am Boden oder tief in der Vegetation nach Beute suchen. Feldschwirl, Rohrschwirl und Schlagschwirl, drei Vertreter der Gattung der Schwirle, brüten auch in Deutschland.
In der Familie sind 17 Arten als gefährdet eingestuft. Der Chathamfarnsänger (Poodytes rufescens) ist Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Besonders bedroht ist der Langbein-Buschsänger (Cincloramphus rufus) auf den Fidschi-Inseln. Es handelt sich um geografisch stark begrenzte Vorkommen, die besonders unter dem Verlust des Lebensraumes leiden und dem zusätzlich dem Druck durch eingeschleppte Raubtiere ausgesetzt sind.
Die Gattung der Schwirle (Locustella) ist die größte Gruppe in der Familie der Grassänger, 25 Arten werden ihr zugeordnet. Es sind Vögel, die Schilfgebiete, Sümpfe und trockenes Grasland als Lebensraum bevorzugen, eine dichte Vegetation, die ihnen ausreichend Deckung bietet.
Die drei in Deutschland als Brutvogel vorkommenden Arten, der Feldschwirl, Rohrschwirl und Schlagschwirl sind Langstreckenzieher, die in Afrika überwintern. Der deutsche Gattungsname ist lautmalerisch aus dem Gesang der Vögel abgeleitet. Ausdauernd und schwirrende vorgetragen, erinnert er sehr an das anhaltende zirpen von Heuschrecken und Grillen.
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