Die Goldhähnchen (Regulidae) sind eine kleine Familie sehr zierlicher Singvögel, die mit sechs Arten und zwei Gattungen auf der Nordhalbkugel verbreitet sind. In Deutschland sind das Wintergoldhähnchen und das Sommergoldhähnchen Brutvögel. Sie haben in Eurasien ein weites Verbreitungsgebiet. Das Indianergoldhähnchen ist ein in ganz Nordamerika verbreiteter Brutvogel, während das Madeira- und Taiwangoldhähnchen endemisch auf den Inseln Madeira und Taiwan vorkommen. Das Rubingoldhähnchen ist der einzige Vertreter der Gattung Corthylio und ebenfalls in ganz Nordamerika verbreitet.
Die Bezeichnung Goldhähnchen geht auf den goldgelben Federschmuck auf den Köpfen der Vögel zurück, der alle Vertreter der Familie charakterisiert. Die oft nicht mehr als 7 g schweren Vögel sind sehr zart gebaut, mit langen, schlanken Beinen und Zehen. Eine Besonderheit ist eine einzelne Feder auf jeder Seite des Schnabels, die die Nasenlöcher bedeckt.
Goldhähnchen sind Bewohner der Baumkronen. Sie bevorzugen Nadelwälder, besiedeln aber auch eine Vielzahl anderer bewaldeter Lebensräume, insbesondere während der Migration und außerhalb der Brutzeit. Arten oder Unterarten, die auf Inseln ohne natürliche Nadelbäume leben, bevorzugen Lorbeer- und Heidegebiete.
Wegen ihrer geringen Körpergröße haben die Vögel eine hohe Stoffwechselrate und müssen ständig Nahrung aufnehmen. Sie sind immer in Bewegung, manchmal auch in kleinen Trupps, auf der Suche nach Futter. Ihre hohen, zischenden Rufe sind oft schwer zu lokalisieren.
Goldhähnchen sind hauptsächlich insektenfressend. Sie ernähren sich von kleinen Insekten und Spinnen, einschließlich Insekteneiern, Puppen, Larven und verschiedenen erwachsenen Insekten sowie anderen Arthropoden. Diese sammeln sie von den Borken, Blättern und Zweigen des Baumes ab, oft schwebend, um Beutetiere von unten zu schnappen. Gelegentlich nehmen sie auch Pollen auf. Wenn Insekten knapp sind, fressen Goldhähnchen auch Früchte und Samen.
Alle Goldhähnchenarten sind monogam und die Partner teilen sich die Brutpflege. Das Nest ist tief schalenförmig und nahezu kugelförmig, mit einer nach oben gerichteten schmalen Öffnung. Es wird an einem Ast aufgehängt. Als Baumaterial werden bevorzugt Moose und Flechten verwendet, die außen oft mit Spinnweben befestigt sind.
Kein Vertreter der Familie der Goldhähnchen ist in seinem Bestand gefährdet.
Die Gattung der Goldhähnchen umfasst fünf Arten. Sie ist mit zwei Arten in Deutschland vertreten, dem Wintergoldhähnchen und dem Sommergoldhähnchen. Die Zuordnung zu den Jahreszeiten rührt daher, dass das Wintergoldhähnchen das ganze Jahr, auch im Winter, in Deutschland verweilt. Das Sommergoldhähnchen ist fast im gesamten Bundesgebiet ein Zugvogel, das im südlichen Europa überwintert.
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