Trauerbachstelze

Motacilla alba yarrellii

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Schutzstatus der Trauerbachstelze gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Schutzstatus

Trauerbachstelze (Motacilla alba yarrellii)
Trauerbachstelze (Motacilla alba yarrellii)
Karte zur Verbreitung der Trauerbachstelze (Motacilla alba yarrellii)
Verbreitung

Die Trauerbachstelze (Motacilla alba yarrellii) wird wieder als Unterart der Bachstelze (Motacilla alba) geführt. Durch das schwarze Gefieder der Männchen im Prachtkleid unterscheidet sie sich auffällig von der Bachstelze. Heimisch ist die Trauerbachstelze auf den Britischen Inseln. Entlang der Nordseeküste, von Frankreich bis Dänemark, kommt es immer wieder zu Brutnachweisen. Oft sind es Mischbruten mit der hier heimischen Bachstelze. Beide Arten beanspruchen den gleichen Lebensraum. Seit mehr als hundert Jahren gibt es Brutnachweise, hauptsächlich in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.     

Steckbrief

Größe: 18 cm  

Gewicht: 17-25 g 

Verbreitung: Großbritannien und Nordseeküste von Dänemark bis Frankreich, mit wenigen Paaren.   

Verbreitungsschwerpunkt Großbritannien

Nahrung: primär Insekten, im Winter auch Samen und Haushaltsabfälle

Lebensraum: offene und halb offene Landschaft, Kulturfolger

Brutzeit: März - Juli (September) 

Nest: Halbhöhlen und Nischen, oft an oder in Gebäuden, bis 40 m Höhe   

Fortpflanzung: monogame Saisonehe, 5-6 (3-8) Eier, 2 (3) Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-16 Tage, Nestlingszeit 13-14 Tage 

Höchstalter: 12 Jahre, 4 Monate (Totfund)  

Bestand: 0-5 Brutpaare in Deutschland, 475 Tausend in Großbritannien

Status: nicht gefährdet, Trend: stabil

In Deutschland: Brutvogel, Zugvogel 


Stimme

Von der Bachstelze nicht zu unterscheiden. Der Gesang territorialer Männchen besteht aus gedehnten, individuell variierenden Rufen wie „dschewitz“ oder „tsiwui“. Er wird besonders im Frühjahr und Herbst von einer Singwarte vorgetragen. Rufe wie „zick“, „zlip“, „zisiss“ oder „dschis-ick“ sind das ganze Jahr über hörbar und übernehmen Funktionen der Revierabgrenzung, Partnerbindung und sozialen Kommunikation, auch bei Störungen oder zur Jungenfütterung. Der Flugruf ähnelt dem der Schafstelze, ist meist einsilbig und wird besonders beim Flug in Trupps, beim Landen oder in Nestnähe geäußert.

Gesang

Flugrufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung der Trauerbachstelze in Deutschland
Verbreitung

Die Trauerbachstelze brütet in Deutschland nur mit wenigen Paaren an der Schleswig-Holsteinischen und niedersächsischen Nordseeküste. Oft sind es Mischbruten mit der Bachstelze.

Während des Zugverlaufs kann die Trauerbachstelze regelmäßig im Küstenbereich der Nordsee beobachtet werden. Im Binnenland kommen Beobachtungen sehr selten vor. Vor allem während des Frühjahrszuges weichen Vögel nach Osten aus. Oft kommt es zu Verwechselungen mit der Bachstelze. Der Wegzug setzt in Großbritannien im August ein und erstreckt sich bis in den November. Von Februar bis April kehren die Stelzen in die Brutgebiete. Viele Trauerbachstelzen verlassen im Winterhalbjahr nicht die britischen Inseln.    

Bestandsentwicklung

Im letzten Jahrhundert war sie ein seltener und unregelmäßiger Brutvogel, wurde aber in den letzten Jahrzehnten mehrfach brütend nachgewiesen und inzwischen als regelmäßiger Brutvogel eingestuft – primär auf Helgoland und entlang der Nordseeküste. Viele Bruten erwiesen sich jedoch als Hybridbruten mit Bachstelzen, und reine Brutpaare wurden zuletzt 1985 auf Sylt und 1982 auf Neuwerk festgestellt.

Merkmale

im Brutkleid ist das Männchen oberseits von Scheitel bis Bürzel glänzend schwarz, mit nur wenigen dunkelgrauen Federn auf Rücken und Schultern; Brustseiten und Flanken sind dunkelgrau mit Schwarz vermischt. Weibchen im Brutkleid ähneln den Männchen, jedoch matter und mit mehr grauen Anteilen. Im Schlichtkleid ist das Männchen insgesamt heller, mit grau durchsetztem Schwarz auf Rücken und Schultern, während Kinn, Kehle und Vorderbrust weiß sind. Das Weibchen zeigt noch mehr Grauanteil und weniger dunkle Flanken. Jungvögel sind matter gefärbt nur schwer von der Bachstelze zu unterscheiden.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: