Über die Biologie des Steppenpieper (Anthus godlewskii) ist nur wenig bekannt. Der in Zentralasien brütende Pieper ist dem Wiesenpieper und dem Spornpieper sehr ähnlich. Er überwintert in Indien und überquert auf seinem Zug den Himalaja bis in einer Höhe von 6000 m. In Zentralasien ist der Steppenpieper ein häufiger Brutvogel in den trockenen Schotter-Steppen.
Außerhalb der Brutzeit bevorzugt die Art eine offene Landschaft, ist in trockenen Reisfeldern, im Grünland und auf Brachflächen zu finden.
Größe: 15-17 cm
Gewicht: 17-30 g
Verbreitung: Zentralasien, vom Baikalsee über die Mongolei bis Nordchina
Nahrung: kleine Insekten, auch Samen, die vom Boden aufgelesen werden
Lebensraum: in trockenen Schotter-, Gras- und Wiesensteppen, oft an felsigen Berghängen
Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert in Indien und Sri Lanka
Nest: gut getarnte Grasschale auf dem Boden
Brutzeit: Mai
Fortpflanzung: 3-5 (2-7) Brutdauer 12-14
Höchstalter: unbekannt
Bestand: unbekannt, aber im Verbreitungsgebiet häufig
Status: nicht gefährdet, Trend:unbekannt
In Deutschland: sehr seltener Gast, 7 Nachweise bisher, zuletzt 2024 auf Helgoland.
Der Gesang wird meist im Flug vorgetragen und besteht aus rauen „zret“- und höheren „zrit“-Lauten, gelegentlich unterbrochen von kurzen, komplexen Phrasen und endet in einer schnellen Folge harscher Töne. Er kann über eine Minute dauern und unterscheidet sich deutlich von den Gesängen verwandter Arten wie Spornpieper und Brachpieper. Die Rufe sind kurz, scharf und meist im Flug zu hören, etwa als „chup“, „chip“ oder „choop“. Beim Auffliegen wird oft ein längerer Ruf wie „pshiu“ geäußert, der auch mit anderen Lauten kombiniert werden kann.
In Deutschland ist der Steppenpieper eine sehr seltene Ausnahmeerscheinung, die bisher nur siebenmal sicher nachgewiesen werden konnte. Fünf Nachweise gelangen auf der Insel Helgoland (1996, 2005, 2007, 2009, 2024), einer auf Neuwerk (2014) und einer im Kreis Cuxhaven (2017). Die Beobachtung bei Cuxhaven erfolgte im Januar und Februar, alle anderen fanden in den Monaten September und Oktober statt.
Die Steppenpieper zeigt ein insgesamt grau-braunes, stark gestricheltes Gefieder mit hellem Überaugenstreif. Im Vergleich zu ähnlichen Arten wie dem Spornpieper ist der Schnabel kürzer und spitzer, die Hinterkralle kürzer, die Unterseite heller, und die Flügelbinden weniger ausgeprägt. Vom Brachpieper unterscheidet er sich durch eine stärker gestrichelte Brust.
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