Iberienschafstelze

Motacilla flava iberiae

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Schutzstatus der Iberienschafstelze gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Schutzstatus

Iberische Schafstelze (Motacilla flava iberiae)
Iberische Schafstelze (Motacilla flava iberiae), Mallorca, April 2016
Karte zur Verbreitung der Iberische Schafstelze (Motacilla flava iberiae)
Verbreitung

Die Iberienschafstelze (Motacilla flava iberiae) wurde in Deutschland bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen. Als weißkehlige Schafstelze ähnelt sie der Aschkopf-Schafstelze (M. f. cinereocapilla) äußerlich stark. M. f. iberiae brütet in Nordafrika, auf der Iberischen Halbinsel und im äußersten Südwesten Frankreichs. Die Aschkopf-Schafstelze hingegen brütet von Südfrankreich über Italien bis Kroatien und hat ihr Brutareal in den letzten Jahrzehnten ausgedehnt. Über die Schweiz und Österreich bis ins südliche Deutschland. In Spanien, insbesondere in Ostspanien, ist cinereocapilla inzwischen häufiger als iberiae. Es kommt regelmäßig zu Mischformen beider Unterarten. Die Iberienschafstelze zeigt solche Expansionstendenzen nicht

Das Stimmrepertoire der mediterranen Schafstelzen (iberiae, cinereocapilla, pygmaea) ist komplexer als das der nördlichen Unterarten und sollte zur sicheren Bestimmung stets mit herangezogen werden.

Steckbrief

Größe: 17 cm

Gewicht: 12-26 g

Verbreitung: Spanien

Nahrung: wirbellose Tiere, vorwiegend Fliegen, Mücken, kleine Käfer, Insektenlarven, selten pflanzliches   

Lebensraum: Agrarlandschaft, deutlich mehr an Wasser gebunden als flava, keine "Viehstelze" 

Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert südlich der Sahara von der Elfenbeinküste bis in den Sudan.

Brutzeit: April - August  

Nest: Bodennest, meist in einer Mulde, napfförmig, nach oben durch Vegetation abgedeckt

Fortpflanzung:  Saisonehe, 5-6 (4-7) Eier, 1 ( selten 2) Bruten pro Jahr, Brutdauer 12-13 Tage, verlassen Nest nach 11-12 Tagen, flügge nach 14-16

Höchstalter: 8 Jahre, 11 Monate (Ringvogel)  

Bestand:  100-200 Tausend Brutpaare in Italien

Status: gefährdet, Trend: abnehmend

In Deutschland  sehr seltener Gastvogel, hat vermutlich in Deutschland gebrütet


Stimme

Das Gesangs- und Rufrepertoire der Iberienschafstelze ist komplexer als das der nördlichen Unterarten. Der Reviergesang der Wiesenschafstelze ist meist einfach, mit wiederholtem "sri sri sri", bei südlichen Formen, den "Weißkehligen-Schafstelzen" wie der Iberienschafstelze unb der Aschkopf-Schafstelze jedoch vielfältiger, mit bis zu fünf Elementen pro Strophe, die entweder gereiht oder intervallartig verbunden sind. Die Gesangselemente sind deutlich länger als bei nördlichen Schafstelzen. Charakteristisch ist ein rauer, trillerartig moduliert klingender Ruf "psiiit", der sich klar vom weicheren "psie" oder "twiep" der Wiesenschafstelze unterscheidet. Dabei ist der Ruf der Iberienschafstelze weniger rau als der der Aschkopf-Schafstelze. Die Rufe spielen eine wichtige Rolle zur sicheren Unterscheidung von ähnlich gefärbten Unterarten.

Gesang

Rufe - Wiesenschafstelze

Rufe

Rufe - Aschkopfschafstelze

Merkmale

Adulte Männchen besitzen eine mittelgraue Kopfkappe mit einem durchgehenden weißen Überaugenstreif und einer kontrastreich abgesetzten weißen Kehle. Bei der ähnlichen Aschkopf-Schafstelze fehlt der Überaugenstreif meist oder ist nur schwach angedeutet. Das Kopfgefieder ist insgesamt heller. Weibchen beider Unterarten ähneln sich stark, unterscheiden sich aber tendenziell durch einen schmaleren Überaugenstreif bei der Aschkopf-Schafstelze, wobei eine sichere Unterscheidung im Feld oft nicht möglich ist.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: