Gebirgsstelze

 Motacilla cinerea

Start->Sperlingsvögel->Stelzen und Pieper

Schutzstatus der Gebirgsstelze gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Schutzstatus

Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
Karte zur Verbreitung der Gebirgsstelze (Motacilla cinerea).
Verbreitung

Die Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) ist die Stelze mit der stärksten Bindung an Gewässer. Sie bevorzugt klare, schnell fließende Flüsse und Bäche in Wäldern oder mit einem Gehölzsaum im Uferbereich. Ihren Lebensraum teilt sie sich mit der Wasseramsel. Geht aber nicht wie diese im und unter Wasser auf Nahrungssuche, sondern liest Insekten vom Boden ab oder fängt sie in der Luft.

Wie die Wasseramsel brütet sie in Spalten und Nischen, auch an Flussbauwerken. Gelegentlich nutzt sie Nester der Wasseramsel oder brütet in unmittelbarer Nähe zu dieser. Die Gebirgsstelze ist flexibler als die Wasseramsel und kommt auch an weniger stark fließenden Gewässern vor und ist deshalb häufiger und weiter verbreitet.     

Steckbrief

Größe: 17-20 cm  

Gewicht: 15-22 g 

Verbreitung: Paläarktis, fehlt in Ost- und Nordeuropa

Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Gebirgsregionen, vorwiegend Alpen und Pyrenäen 

Nahrung: Insekten und deren Larven am Wasser 

Lebensraum: schnell fließende Gewässer     

Zugverhalten: in Europa weitgehend Standvogel, sonst Zugvogel, überwintert in Nordafrika und Südasien

Nest: oft am Wasser, in Spalten, Nischen zwischen Felsen und an Gebäuden  

Brutzeit: März - August 

Fortpflanzung: monogame Saisonehe, hohe Brutplatztreue, 4-6 (3-7) Eier, 2  (3) Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-14 Tage, Nestlingszeit 12-14 Tage,  

Höchstalter: 8 Jahre (Wiederfang)  

Bestand: 33-59 Tausend Brutpaare in Deutschland, 0,69-1,98 Millionen in Europa, 6,9-19,8 Millionen Vögel weltweit

Status: nicht gefährdet, Trend: stabil

In Deutschland: Standvogel und Brutvogel, nicht gefährdet, Trend stabil


Stimme

Der Gesang wird meist von erhöhten Warten oder im Flug vorgetragen und besteht aus kurzen, rhythmisch gereihten Lauten wie „tsche-tsche-tsche“ oder „tsiep-tsiep-tsiep“. Die höchste Gesangsaktivität liegt in der Zeit vor und während der Eiablage, kann aber nach Verlust der Brut oder beim Revierwechsel erneut zunehmen. Flugrufe klingen vornehmlich wie „ziss ziss“, Warnrufe wie „sieb-zickzick“ oder „üit-zickzick“.

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung der Gebirgsstelze in Deutschland
Verbreitung

xIn Deutschland ist die Gebirgsstelze überwiegend ein Standvogel. Die aus Deutschland abziehenden Vögel überwintern in den Niederlanden und in Frankreich. Gebirgsstelzen aus der kleinen skandinavischen Population überwintern teilweise in Deutschland.

Der Heimzug und Durchzug findet im März und April statt und kann sich bis in den Juni erstrecken.  Im September setzt der Wegzug ein. Er ist im November beendet.  

Wegen ihres bevorzugten Lebensraums, schnell fließende Gewässer, ist die Gebirgsstelze nicht so stark in der Norddeutschen Tiefebene verbreitet. 

Bestandsentwicklung

Die Bestände der Gebirgsstelze gelten als stabil. Nach einem Rückgang in Tieflagen durch Gewässerverbauung, Verschmutzung und Kälteperioden bis in die 1960er-Jahre stieg der Brutbestand seither vielerorts wieder an – vorwiegend durch bessere Wasserqualität und Abwasserreinigung. Der Brutbestand in Deutschland 2005 bei 35.000 bis 59.000 Paaren, (Stand 2016).

Merkmale

Im Brutkleid zeigt das Männchen der Gebirgsstelze eine auffällige schwarze Kehle, graue Oberseite und leuchtend gelbe Unterseite mit grünlichgelbem Bürzel sowie eine markante weiße Flügelbinde. Weibchen sind ähnlich gefärbt, tragen aber oft keine oder nur eine schwach ausgeprägte schwarze Kehle. Im Schlichtkleid ist die Kehle weißlich und die Brust gelblich-braun; Jungvögel sind oberseits bräunlichgrau und unterseits schmutzig gelb bis isabellfarben mit hellgelben Unterschwanzdecken.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: