Die Stummellerche (Alaudala rufescens) ist eine kleine und eher unscheinbare Lerche. Sie bevorzugt während der Brutzeit trockene Ebenen, Halbwüsten und Salzpfannen. Außerhalb der Brutzeit kann es zur Bildung größerer Schwärme kommen.
In Europa ist sie Brutvogel in Spanien entlang der Mittelmeerküste und auf den Kanarischen Inseln.
Größe: 13-14 cm
Gewicht: 20-27 g
Verbreitung: Nordafrika bis Ostchina
Nahrung: Wirbellose, Samen, auch Früchte, variiert saisonal
Lebensraum: offene Landschaft mit Büschen, Gräsern und großen vegetationsfreien Bereichen
Zugverhalten: meist Standvogel,
Brutzeit: März - Juli
Nest: Bodenbrüter
Fortpflanzung: wohl monogame, 3-4 (2-6) Eier, 2 Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-14 Tage, verlassen Nest nach ca. 15 Tagen
Höchstalter: unbekannt
Bestand: 1,57-3,0 Millionen Brutpaare in Europa, Vögel weltweit: unbekannt
Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend
In Deutschland sehr seltener Gastvogel, ein Nachweis 1879 auf Helgoland
Die Stummellerche verfügt über zwei Haupttypen von Gesang: Der Fluggesang🔊 ist trocken, rasselnd und besteht aus kurzen, schnell vorgetragenen Strophen mit einzelnen Trillern. Diese Gesänge dauern mehrere Minuten und werden meist von Männchen zur Balz oder Revierabgrenzung vorgetragen. Der zweite Typ ist ein Bodengesang🔊 oder ein im niedrigen Flug geäußerter Gesang, der pfeifende, surrende und imitierte Laute anderer Vögel enthalten kann – dieser wird wahrscheinlich auch von Weibchen geäußert, hauptsächlich in Nestnähe bei Unruhe. Typische Rufe🔊sind gedehnte, trockene Laute wie „chirrr“ oder „chirr-de“, die bei Alarm rascher wiederholt werden. Die Hauptaktivität des Gesangs liegt am Morgen, wobei Gesänge von kurz vor Sonnenaufgang bis zum Abend möglich sind.
In Mitteleuropa ist die Stummellerche ein äußerst seltener Gast. Der letzte Nachweis gelang Ende April 2000 in der Schweiz. Für Deutschland gibt es nur einen Nachweis: Am 25. Mai 1879 wurde auf der Insel Helgoland ein Weibchen beobachtet. Ein Tag später wurde es erlegt und der Sammlung von Heinrich Gätke, dem Begründer der Ornithologie auf Helgoland, zugeführt. Die Ornithologen in der damaligen Zeit waren Vogelsammler. Unbekannte und neue Arten wurden der Natur „entnommen", präpariert und in die eigene Sammlung aufgenommen.
Die Stummellerche ist eine kurzschnäblige Lerche mit deutlicher Handschwingenprojektion, kurzem Schwanz und kurzer Hinterkralle. Ihr Gefieder zeigt eine stark gestreifte Brust und Oberseite sowie einen undeutlichen, hellen Überaugenstreif. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, während Jungvögel sich durch helle Säume im Obergefieder deutlich von den Altvögeln unterscheiden.
Die Stummellerche zeigt einen kürzeren, kegelförmigeren Schnabel als die Kurzzehenlerche, deren Schnabel länger und spitzer ist. Im Profil wirkt der Kopf der Stummellerche rundlicher, mit weniger ausgeprägtem Brauenstreif und flacherer Stirnlinie. Die Brustzeichnung der Stummellerche besteht aus einem dichten, gleichmäßig verteilten Streifenmuster, während sie bei der Kurzzehenlerche fleckiger, unregelmäßiger und auf Vorder- und Brustseiten konzentriert ist. Auch in der Flügelzeichnung unterscheiden sich beide Arten: Die Stummellerche hat meist ein ungezeichnetes Flügelfeld, die Kurzzehenlerche zeigt eine deutliche, schräg verlaufende Zeichnung. In der Färbung sind Stummellerchen insgesamt eher blass und einheitlich, während Kurzzehenlerchen besonders zur Brutzeit wärmer beige bis sandfarben wirken können.
Zitiervorschlag: