Gelbbrauen-Laubsänger

Phylloscopus inornatus

Schutzstatus des Gelbbrauen-Laubsängers gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, EU, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Schutzstatus

Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus) sitzt in einem Gebüsch.
Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus)
Karte zur Verbreitung des Gelbbrauen-Laubsängers (Phylloscopus inornatus)
Verbreitung

Der Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus) ist ein Brutvogel der Sibirischen Taiga. Er überwintert in Südostasien. In Deutschland ist er nur ein Irrgast, der allerdings regelmäßig im Herbst, vorwiegend an den Küsten und auf der Insel Helgoland beobachtet wird - 2.500 km von seinem Brutgebiet und 7600 km von dem Überwinterungsgebiet der Vögel entfernt. Als Ursache dieses Phänomens wurden zunächst stabile Hochdruckwetterlagen über Sibirien vermutet, die die Vögel weit nach Westen verdriftet hätten. Diese These wird aber infrage gestellt und ein "Irrzug" über einen so langen Zeitraum für unwahrscheinlich erachtet. Vermutet werden eher genetische Ursachen. Die Fehlorientierung ist bei einem Teil der Vögel genetisch determiniert. Die Art, so wird vermutet, kann so schneller neue Zugwege erschließen, wenn es zu plötzlichen Umweltveränderungen kommt.  

Steckbrief

Größe: 10-11 cm

Gewicht: 4-7 g

Verbreitung: Taiga Sibiriens 

Nahrung: kleine Wirbellose, selten Sämereien

Lebensraum: lichte Laubwälder und an den Rändern von Nadelwäldern 

Zugverhalten: Langstreckenzieher, über­win­tert in Südostasien

Nest: Bodenbrüter, versteckt unter Wurzeln oder Büschen, gelegentlich in kleinen Kolonien bis zu 50 Paaren. 

Brutzeit: Juni - Juli

Fortpflanzung: 2-4  (-7) Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 11-14 Tage, verlassen Nest nach 12-13 Tagen

Höchstalter: unbekannt 

Bestand: 10-40 Tausend Brutpaare in Europa, weltweiter Bestand unbekannt 

Status: nicht gefährdet, Trend: stabil

In Deutschland alljährlicher sibirischer Gastvogel, vor allem auf Helgoland


Stimme

Der Gesang des Gelbbrauen-Laubsängers ist hochfrequent, dünn und besteht meist aus kurzen, drei- bis vierteiligen Strophen mit auf- oder absteigenden PfeiflautenMännchen singen, vor allem am Vormittag während der Brutzeit, zur Revierverteidigung und Partnerwerbung. Der Ruf ist ein durchdringendes „sweeeet“ oder „tsweeeest. 

Gesang

Rufe


Vorkommen in Deutschland

Der Gelbbrauen-Laubsänger ist in Deutschland ein Irrgast, der mittlerweile immer häufiger beobachtet wird. 1845 wurde er zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen, ab 1986 jährlich. Seit 2005 nehmen die Beobachtungen stark zu. Vor allem in den Monaten September und Oktober werden die Vögel im Bereich der deutschen Nord- und Ostseeküste festgestellt. Beobachtungen im Binnenland sind deutlich seltener, nehmen aber auch zu. Nachweise von Dezember bis August sind selten. 

Merkmale

Der Gelbbrauen-Laubsänger ist ein kleiner, kompakter Laubsänger mit kräftigem Überaugenstreif, zwei weißen Flügelbinden. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt und zeigen olivgrüne Oberseite, einen dunklen Augenstreif sowie eine hellere Unterseite mit oliv- oder gelblichem Anflug an den Flanken. Jungvögel oberseits grauer und an Brust und Flanken leicht graubraun getönt. Vögel nacht der Brutzeit wirken insgesamt gelblicher.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: