Blauschwanz

Tarsiger cyanurus

Schutzstatus der Uferschwalbe in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weltweit.
Schutzstatus

Blauschwanz (Tarsiger cyanurus)
Blauschwanz (Tarsiger cyanurus)
Karte zur Verbreitung des Blauschwanzes (Tarsiger cyanurus)
Verbreitung

Der Blauschwanz (Tarsiger cyanurus) ist ein Brutvogel, der hauptsächlich in den Wäldern der sibirischen Taiga brütet. Nur fünf Prozent beträgt der Anteil der europäischen Population an der gesamten Population. Der kleine finnische Brutbestand unterliegt großen Schwankungen. Er bevorzugt alte und strukturreiche Wälder und reagiert empfindlich auf Störungen. Der Blauschwanzbestand hat in den letzten Jahren zugenommen.  Dennoch gilt die Art in Finnland als gefährdete Art.   

Steckbrief

Größe: 13–14 cm; Gewicht: 10–18 g

Verbreitung: Ost-Zentral- und Nordostfinnland, Nordwestrussland, Ural bis Nordsee von Okhotsk, Kamtschatka, Altai, Nordmongolei, Nord- und Zentraljapan, Nordostchina, Nordkorea; im Winter Südasien, Südchina, Taiwan, Hainan, Nord-Südostasien.

Nahrung: Insekten, andere Wirbellose, Früchte und Samen außerhalb der Brutzeit.

Lebensraum: Taigawälder (v. a. feuchte Fichtenwälder), gemischte Wälder, Birkenwälder; im Winter Laubwälder, dichtes Unterholz, Lichtungen, offene Wälder.

Zugverhalten: Langstreckenzieher; überwintert südlich des Yangtze in Asien; Zugbewegung ab Mitte September, Rückkehr ab Mitte März.

Brutzeit: Mai bis August (meiste Gebiete), Ende Juni bis Mitte August (Nordkorea)

Nest: Napf aus Gras, Moos, Farnen, Zweigen und Wurzeln, ausgekleidet mit Haaren, Federn, feinem Gras oder Kiefernnadeln; in Baumhöhlen, Wurzeln, unter vermoderten Stämmen oder in Erdlöchern.

Fortpflanzung: Monogam, gelegentlich Bigamie; 3–7 Eier (in Japan meist 4–5); Brutdauer: 15 Tage; Nestlingszeit: 15 Tage; weitere Betreuung der Jungvögel nach Ausfliegen nicht angegeben.

Höchstalter: unbekannt

Bestand: Europa (inkl. europäisches Russland) 20.200–56.500 Paare; Finnland 340–500; 0,8-2,1 Millionen Vögel weltweit 

Status: Nicht gefährdet (Least Concern)

In Deutschland: Seltener Irrgast


Stimme

Der Gesang des Blauschwanzes ist ein melancholisch klingender, kurzer Pfeifvers mit 6–10 Tönen, der vorwiegend nachts und in den frühen Morgenstunden vorgetragen wird und der Partneranlockung sowie Revierabgrenzung dient. Neben dem Gesang äußert der Vogel verschiedene Rufe wie das raue „krk“ und den hohen „hueet“-Pfiff, die oft kombiniert werden und Aufregung oder Kontakt anzeigen. Weibchen singen gelegentlich leise während der Brut, und die Intensität des Gesangs nimmt im Verlauf der Saison ab, wobei auch auf dem Zug und im Winterhalbjahr einzelne Rufe zu hören sind.

Gesang Blauschwanz

Rufe Blauschwanz


Vorkommen in Deutschland

Der Blauschwanz ist in Deutschland eine seltene Ausnahmeerscheinung. Die Beobachtungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Das hängt vermutlich mit der Entwicklung der Population in Finnland zurück. Einzelne Vögel werden fast jährlich, vorwiegend auf Helgoland und an der deutschen Küste beobachtet. Nachweise im Binnenland kommen selten vor. 2006 wurde ein Blauschwanz bei Hannover und 2015 bei Berlin festgestellt. Beobachtet werden die Vögel vorwiegend von September bis November.   

Merkmale

Das Männchen zeigt im Prachtkleid ein kräftig blaues Obergefieder mit auffälligen rötlich-orangen Flanken und weißer Unterseite, im Herbst ist es deutlich bräunlicher. Das Weibchen ist oberseits olivbraun, mit blauer Schwanzpartie und weißlicher Unterseite, die von einer braun-beigen Brustbinde abgesetzt ist. Jungvögel sind braun mit hellen Flecken und zeigen bereits rötlich-orange Flanken sowie eine blaugraue Schwanzfärbung.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: