Bergfink

Fringilla montifringilla

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Schutzstatus des Bergfinks gemäß der Roten Liste der Brutvögel des IUCN, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Schutzstatus

Bergfink (Fringilla montifringilla), Foto: Viola Wege
Bergfink (Fringilla montifringilla), Foto: Viola Wege
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Verbreitung

Böhämmer ist die volkstümliche Bezeichnung für den Bergfink (Fringilla montifringilla) in der südlichen Pfalz. Bis zum Verbot im Jahre 1908 war die Böhämmerjagd ein beliebtes Ereignis in den Wintermonaten in Bad Bergzabern. Mit langen Blasrohren, Fackeln und Körben zog man in den Wald. In engen Reihen, dicht gedrängt wegen der Kälte, saßen die Vögel auf den Ästen und schliefen. Wurde ein Vogel getroffen, rückten die Nachbarn auf. Leise konnte so ein Ast nach dem anderen Leergeschossen werden. Traf der Schütze schlecht, war der Bergfink nicht sofort tot und konnte seine Artgenossen noch warnen, war der ganze Schwarm in Aufruhr und die Jagd für die Nacht vorbei. 

Der Bergfink ist ein nordischer Wintergast, den vorrangig die Bucheckern in die deutschen Wälder zieht. Nicht jedes Jahr treten die Vögel in großen Schwärmen auf. Das invasionsartige Auftreten der Bergfinken wurde deshalb in früher Zeit als schlechtes Omen angesehen.

Steckbrief

Größe: 14-16 cm

Gewicht: 17-30 g

Verbreitung: Nordeuropa und Nordasien

Lebensraum: Birken-, Nadel und Mischwälder der borealen Zone, als Wintergast oft in Buchenwäldern, kann invasionsartig auftreten

Nahrung: Samen, Früchte, kleine Insekten. Mottenraupen bei Nestlingen

Zugverhalten: Zugvogel

Brutzeit: Mai - Aug 

Fortpflanzung: monogam, 5-7 Eier, 1 - (2)  Bruten pro Jahr.  Brutdauer: 11-12 Tage, flügge nach 13 -14 Tagen. 

Höchstalter: 14 Jahre und 9 Monate

Bestand: 15 Millionen Brutpaare in Europa und Russland. 

Status: nicht gefährdet

In Deutschland Wintergast, gelegentlicher Sommervogel und sehr seltener Brutvogel. 


Stimme

Der Gesang des Bergfinken ist monoton und besteht aus gedehnten Lauten wie „dijääi“ oder „rüüt“, die gelegentlich an den Regenruf des Buchfinken erinnern, wobei auch Imitationen anderer Finkenarten, wie die des Grünfinks vorkommen. In der Winterzeit äußern Bergfinken in Schlafgruppen einen vielstimmigen Subsong aus quietschenden und rauen Elementen, während ihre Flugrufe wie „tjek“ oder „jäk“ als Warn- oder Abflugsignale dienen. Der Frühjahrsruf ähnelt dem Buchfinken und wird oft mit aggressiver Bedeutung geäußert, wobei Alarmrufe bei Gefahr ein hohes, dünnes „iiih“ umfassen.

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung des Bergfinkes in Deutschland
Verbreitung

Der Bergfink ist in Deutschland ein Wintergast, der oft auch am Futterhäuschen auftaucht. Er kann im Winter invasionsartig in großen Schwärmen auftreten, die sich dann zu Millionen von Vögeln abends an bestimmten Schlafplätzen sammeln. Zu solchen Ansammlungen komme es nicht jährlich. Ausgelöst werden sie durch Futtermangel in den weiter nördlich gelegenen Überwinterungsgebieten. Die Vögel konzentrieren sich dann in Regionen mit einer guten Buchenmast. 

Das Überwinterungsgebiet der Bergfinken erstreckt sich vom südlichen skandinavischen Raum bis nach Nordafrika. Die Weibchen und Jungvögel tendieren dazu, weiter in den Süden zu ziehen als die Männchen. Der Zuzug und Durchzug setzt in Deutschland im September ein und hat seinen Höhepunkt von Ende September bis Mitte Oktober. Mitte Februar beginnt der Frühjahrszug. Er hat sein Maximum im März und April.     

Regelmäßig kommt es zu übersommernden Vögeln. Diese Vögel zeigen auch ein Revierverhalten, Bruten werden jedoch selten nachgewiesen und betreffen bisher nur die Küstenregionen und die Ost- und Nordfriesischen Inseln.  

Merkmale

Der Bergfink ist ein mittelgroßer Fink mit weißem Bürzel, breiten Flügelbinden und auffälligem Brutkleid beim Männchen, das durch einen schwarzen Kopf und Rücken sowie eine orangefarbene Brust gekennzeichnet ist. Im Schlichtkleid wirkt das Männchen deutlich matter mit braunen Säumen, während das Weibchen insgesamt blasser und bräunlicher erscheint. Jungvögel ähneln dem Weibchen, sind aber noch unauffälliger gefärbt mit blassem Gelb- und Braunstich im Gefieder.

Quellen und Links

Zitiervorschlag: