Die Familie der Drosseln (Turdidae) umfasst 192 Arten in 17 Gattungen. Bis auf die Antarktis ist sie auf allen Kontinenten vertreten. In Neuseeland ist die Amsel durch die europäischen Einwanderer eingeführt worden. Das breite Nahrungsspektrum der Vögel macht sie so erfolgreich.
Für den Menschen sind sie nicht nur wegen ihres schönen Gesangs interessant. Die relativ großen Singvögel treten im Winter oft in größeren Schwärmen auf und sind auch heute noch ein beliebtes Jagdobjekt.
Drosseln gelten unter anderem auf Mallorca als eine Delikatesse. Sie gehören auf der Insel zu den am meisten gejagten Tieren. Obwohl die Fangtechnik durch die EU verboten wurde, darf sie unter dem Vorwand der Traditionspflege weiter durchgeführt werden.
Gejagt werden vor allem Singdrosseln, Wacholderdrosseln und Rotdrosseln.
Lebensraumverlust, eingeschleppte Fressfeinde und Infektionskrankheiten gehören zu den Hauptbedrohungen für Drosseln (Turdidae), von denen rund 25 % als gefährdet gelten. Besonders betroffen sind die Drosseln der Hawaii-Inseln, darunter die vom Aussterben bedrohte Palmerklarino (Myadestes palmeri) und die wahrscheinlich bereits ausgestorbene Lanaiklarino (M. lanaiensis). Der Taitadrossel (Turdus helleri) droht ebenfalls das Aussterben, da sie nur noch in drei winzigen Waldfragmenten in Kenia vorkommt. Die Haitidrossel (Turdus swalesi) ist durch die Abholzung der Laubwälder auf Hispaniola stark im Bestand gefährdet. Auch die Gefleckte Nataldrossel (Geokichla guttata) in Südafrika leidet unter Zerstörung ihrer Brut- und Überwinterungsgebiete durch Holzeinschlag und Bergbauverschmutzung.
Früher wurden die Drosseln mit den Fliegenschnäppern in einer Familie zusammengefasst. Einige Arten innerhalb der Familie der Fliegenschnäpper tragen deshalb noch die Bezeichnung Drossel in ihrem deutschen Artnamen.
Die Gattung Turdus ist mit 86 Arten die größte Gattung innerhalb der Familie der Drosseln. Es ist die einzige Gattung, aus der auch Vertreter in Deutschland brüten. Die
Echten Drosseln kommen auf allen Kontinenten vor. Viele haben ein großes Verbreitungsgebiet wie die Rotdrossel. Ihr
Brutgebiet erstreckt sich von Island bis in den Osten Sibiriens. Es gibt aber auch endemische Arten wie die Usambaradrossel. Sie kommt nur in den Wäldern im Nordosten
Tansanias in Höhen zwischen 900 und 2300 m vor.
Die Amsel gehört in Mitteleuropa zu einem der häufigsten
Brutvögel. Ähnlich ist es bei der nordamerikanischen Wanderdrossel. Auch sie ist ein Kulturfolger und die
häufigste und am weitesten verbreitete Vogelart Nordamerikas.
Die Musendrosseln oder auch Nachtigalldrosseln (Catharus) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Drosseln, die mit 12 Arten in Amerika vorkommt. Es sind unscheinbar gefärbte Vögel, die in der Regel recht heimlich leben, aber über einen sehr wohlklingenden Gesang verfügen. In Deutschland treten sie sehr selten als Irrgast auf.
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