Die Bezeichnung Gryllteiste hat zum einen wohl einen lautmalerischen Ursprung. Der Gesang balzender Männchen erinnert an das Zirpen von Grillen. "Theist" oder "Teista" ist die färöische oder isländische Bezeichnung der Vögel.
Größe: 30- 33 cm
Gewicht: 450 - 550g
Verbreitung: Brutvogel an den Küsten des Nordatlantiks und -pazifiks
Nahrung: kleine benthische Fische und Wirbellose
Lebensraum: Brutareal meist unterer Bereich felsiger Klippen
Zugverhalten: weicht im Norden dem Meereis aus, überwintert sonst in der Nähe des Brutplatzes
Höchstalter: 22 Jahre und 11 Monate
Brutzeit: Mai - August, abhängig von der geografischen Lage des Brutplatzes
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, hohe Brut- und Partnertreue, 2 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 28 - 32 Tage, Nestlingszeit 35 - 40 Tage, Jungvögel verlassen den Nistplatz vor dem Flüggewerden.
Bestand: 304 - 742 Tausend in Europa und Grönland, 410 - 1480 Tausend weltweit
Status: nicht gefährdet
In Deutschland Wintergast z. B. im Adlergrund zwischen Rügen und Bornholm
Gryllteiste sind in Deutschland überwiegend Wintergäste, die hauptsächlich vor der Ostseeküste rasten. Von Oktober bis April halten sich rund 700 Individuen in deutschen Gewässern auf – überwiegend Vögel, die in der nördlichen Ostsee und im Kattegat brüten.
In der Nordsee hingegen treten diese Alkenvögel deutlich seltener auf. Der europäische Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt weiter nördlich – insbesondere in Norwegen, auf Spitzbergen und Franz-Josef-Land. Gryllteiste zeigen kein ausgeprägtes Zugverhalten: Sie überwintern meist in der Nähe ihrer Brutgebiete und weichen lediglich dem Meereis aus.
Obwohl das südlichste bekannte Brutvorkommen im Kattegat auf der dänischen Insel Seeland liegt – also unweit der deutschen Küsten –, war ein erfolgreicher Brutnachweis in Deutschland lange Zeit nicht gelungen. 1953 wurde auf der Insel Langenwerder ein Gelege mit unbefruchteten Eiern gefunden. Auf Helgoland lassen sich regelmäßig übersommernde Gryllteisten beobachten, teils auch in Begleitung von Jungvögeln. Ein gesicherter Bruterfolg des Höhlenbrüters konnte dort bislang jedoch nicht nachgewiesen werden.
Erst im Jahr 2022 gelang im Fährhafen von Puttgarden (Fehmarn) der erste bestätigte Brutnachweis für Deutschland. Im selben Jahr gab es zudem einen Brutverdacht für den Bereich der Ostseeküste bei Schmoel (Kreis Plön).
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