Die Familie der Schleiereulen (Tytonidae) fasst 20 Arten in zwei Gattungen zusammen. Es sind Eulen, die durch ihren herzförmigen oder v-förmigen Gesichtsschleier und einer oft sehr ähnlichen Körpergestalt gekennzeichnet sind. Er dient der Schallaufnahme und unterstützt die Vögel mit den asymmetrischen Ohröffnungen bei der nächtlichen Jagd.
Die auch Deutschland brütende Schleiereule ist weltweit verbreitet. Andere Vertreter der Familie kommen oft nur endemisch auf kleinen Inseln im südostasiatischen Raum vor.
Viele Eulen der Gattung Tyto sind durch die Zerstörung ihrer Lebensräume bedroht – insbesondere durch Abholzung, landwirtschaftliche Nutzung, Urbanisierung und Brandrodung. Besonders Inselpopulationen sind anfällig, da ihre Verbreitungsgebiete oft klein und isoliert sind, was sie empfindlich für Störungen machen. In einigen Regionen stellen auch eingeführte Raubtiere wie Katzen und Hunde eine Gefahr dar, ebenso wie der Einsatz von Rattengift.
Nahrungsknappheit durch den Rückgang endemischer Beutetiere, mit denen viele Arten ökologisch stark verbunden sind, verschärft die Situation zusätzlich. In stark fragmentierten Lebensräumen fällt es den Eulen schwer, neue Brutplätze zu finden oder zwischen geeigneten Gebieten zu wandern. Auch klimatische Veränderungen könnten langfristig die Verfügbarkeit von Nahrung und Lebensraum weiter einschränken.
Unzureichende Forschung, Verwechslungen mit anderen Tyto-Arten sowie fehlende Bestandsdaten erschweren den gezielten Schutz vieler Arten erheblich.
Die beiden Vertreter der Maskeneulen (Phodilus) werden als nicht gefährdet eingestuft. Wegen ihrer sehr heimlichen Lebensweise werden sie jedoch als seltene Eulenart wahrgenommen.
Die Gattung Schleiereule hat mit 18 Arten ihren Verbreitungsschwerpunkt in Australien und auf den Inseln von Neuguinea und Indonesien. Sie ist bis auf die Antarktis auf allen Kontinenten vertreten. In den kälteren Klimazonen dringt sie nicht so weit vor wie die Eigentlichen Eulen, besetzt aber ein breites Spektrum an Lebensräumen.
Schleiereulen ernähren sich vorwiegend von kleinen Nagetieren. Es sind nachtaktive Vögel, die sich bei der Jagd von ihrem Gehör leiten lassen. In Deutschland ist die Schleiereule weit verbreitet und ein typischer Vogel der dörflichen Kultur.
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