Der Mäusebussard (Buteo buteo) ist in Deutschland ein Standvogel, er verbringt den Winter in seinem Brutrevier und zieht nicht ab. Die skandinavischen Mäusebussarde sind jedoch Langstreckenzieher. Nur ein geringer Teil verbringt den Winter in Südskandinavien oder Mitteleuropa, der überwiegende Teil zieht in das tropische Afrika.
Die Gefiederfärbung des Mäusebussards kann auch innerhalb einer Unterart stark variieren. Von fast weiß bis fast vollständig dunkelbraun sind alle Schattierungen möglich. Er heißt nicht umsonst im französischen Buse variable.
Größe: 40-52 cm
Gewicht: 430-1180 g
Verbreitung: Paläarktis bis Zentralasien. Überwintert von Mitteleuropa bis Südafrika
Nahrung: Kleinsäuger, vorwiegend Mäuse
Lebensraum: offene Landschaft, brütet im Wald
Zugverhalten: Standvogel, Kurz- und Langstreckenzieher, variiert mit der Unterart
Brutzeit: März - Mai
Nest: brütet in hohen Bäumen
Fortpflanzung: monogame Saisonehe, oft Dauerehe, 2-3 Eier, 1 Brut pro Jahr, Brutdauer 32-36 Tage, flügge nach 50-60 Tagen
Höchstalter: 28 Jahre und 9 Monate
Bestand: 80-135 Tausend Brutpaare in Deutschland, 0,81-1,39 Millionen in Europa, 2,1-3,7 Millionen Vögel weltweit
Status: nicht gefährdet (Trend: zunehmend)
In Deutschland Jahresvogel, Zugvogel, Wintergast, häufiger Brutvogel in ganz Deutschland
Der Mäusebussard ruft meist ein klagendes, etwa eine Sekunde langes „kyaaah“, das in der Tonhöhe abfällt und teils zitternd klingt. Je nach Situation variiert der Ruf leicht – etwa schärfer bei Aggression, langgezogen beim Vertreiben von Eindringlingen oder kurz und explosiv bei Alarm – außerdem gibt es schnellere Serien von keckernden Lauten.
Der Mäusebussard bevorzugt in Deutschland halboffene Landschaften mit einer Mischung aus Wald, Gehölzen, Wiesen und Feldern, die reich an Kleinsäugern sind. Er ist nahezu flächendeckend verbreitet und brütet auch in städtischen Bereichen wie Parks und Friedhöfen, teils sogar auf einzeln stehenden Bäumen. Der Brutbestand umfasst 68.000–115.000 Reviere. Besonders hohe Dichten finden sich in Mittelgebirgsregionen, dem westlichen Alpenvorland und Teilen Norddeutschlands, während er auf einigen Nordseeinseln ganz fehlt.
Die Bestandsentwicklung des Mäusebussards in Deutschland war langfristig stabil, mit einem Anstieg ab den 1970er Jahren nach dem Ende der intensiven Verfolgung. Seit den 1990er Jahren scheint der Bestand in vielen Regionen ein Maximum erreicht zu haben, wobei seither teils deutliche Schwankungen auftreten, die meist auf Nahrungsverfügbarkeit und Witterung zurückzuführen sind. Trotz dieser Dynamik wird der Bestand aktuell nicht als gefährdet eingestuft.
Der Mäusebussard ist ein kompakter Greifvogel mit kurzem Kopf, kräftigem Hals sowie breiten, abgerundeten Flügeln und Schwanz. Sein Gefieder ist äußerst variabel, meist dunkelbraun mit gebänderten Schwungfedern und oft helleren äußeren Handschwingen – es treten aber auch fast weiße Morphen auf. Weibchen sind im Durchschnitt etwas größer und schwerer als Männchen, unterscheiden sich im Gefieder jedoch kaum. Jungvögel wirken heller und kontrastreicher, mit deutlicher Längszeichnung auf der Brust und hellen Augen, die mit dem Alter dunkler werden. Verwechslungsgefahr besteht vor allem im Winter mit dem nordischen Raufußbussard sowie dem selteneren Adlerbussard, einem Irrgast aus Südeuropa.
Zitiervorschlag: