Grauammer

Emberiza calandra

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Grauammer (Emberiza calandra)
Grauammer (Emberiza calandra)
Karte zur Verbreitung der Grauammer (Emberiza calandra).
Verbreitung

Die Grauammer (Emberiza calandra) hat kein klassisches Paarungssystem mit einer festen Partnerschaft. Männchen sind ausgesprochen territorial. Sie beteiligen sich aber nicht am Brutgeschäft. Weibchen hingegen zeigen kein Revierverhalten. Sie gehen auch außerhalb des Reviers auf Nahrungssuche und zeigen kein Aggressionsverhalten gegenüber anderen Grauammern. Die Männchen sind oft polygyn, bis zu sieben brütende Weibchen im Revier eines Männchens wurden schon festgestellt.

Steckbrief

Größe: 17-19 cm  

Gewicht: 32-67 g 

Verbreitung: Nordafrika Europa bis NW China, im Norden bis zu borealen Zone  

Verbreitungsschwerpunkt in Europa: Spanien und Türkei

Nahrung: vielseitig, neben Samen und anderer pflanzlicher Kost, hoher Anteil Wirbelloser   

Lebensraum: strukturreiche offenes Landschaft mit geeigneten Singwarten

Nest: Am Boden oder niedrig in Stauden und Sträuchern

Brutzeit: Mai - August

Fortpflanzung: keine klassische Paarbindung, Polygynie und Polyandrie, 4-5 (3-7) Eier, 1-2  Bruten pro Jahr, Brutdauer 11-13 Tage, Nestlingszeit 9-12 Tage

Höchstalter: 10 Jahre, 7 Monate (Wiederfang)  

Bestand: 16,5-29,0 Tausend Brutpaare in Deutschland; 18,3-31,3 Millionen Brutpaare in Europa; 183-313 Millionen Vögel weltweit 

Status: nicht gefährdet, Trend: abnehmend, 

In Deutschland: Jahresvogel, Zugvogel und Wintergast, brütet vor allem noch in Nordostdeutschland, früher weit verbreitet und häufiger Brutvogel in ganz Deutschland


Vogelstimmen

Gesang

Rufe


Verbreitung in Deutschland

Karte zur Verbreitung der Grauammer in Deutschland
Verbreitung

In Deutschland ist die Grauammer ein Brutvogel der offenen und reich strukturierten Agrarlandschaft. Er brütet in offengelassenen Steinbrüchen und in der Bergbaufolgelandschaft. In Nordostdeutschland ist die Grauammer fast flächendeckend verbreitet. In allen anderen Brutgebiete ist sie jedoch nahezu vollständig verschwunden. 

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Grauammer in Deutschland ein eher seltener Brutvogel, der sich erst mit Beginn der Jahrhundertwende in ganz Deutschland ansiedelte. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft setzt ab den 1960er Jahre dann ein starker Rückgang ein. Die Grauammer gilt mittlerweile als gefährdeter Brutvogel und wird auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland geführt.    

Die Grauammer ist in Deutschland ein Teilzieher, der sein Brutrevier bei entsprechenden Witterungsbedingungen verlässt. Der Frühjahrszug setzt im Februar ein und hält bis zum Mai ein. Der Herbstzug findet zwischen September und November statt.  In den Wintermonaten sind die Vögel gesellig und treten oft in kleinen Schwärmen auf. 

Bestandsentwicklung der Grauammer
Bestandsentwicklung der Grauammer

Bildergalerie

Quellen und Links

Zitiervorschlag: