Wenn der Kühlschrank vom Sperlingskauz auftaut

Die Klimaerwärmung wirkt sich auf Vorratshaltung des Sperlingskauzes aus. Im Herbst legt die kleinste nordeuropäische Eulenart Vorräte für den Winter an. Bevorzugt in alten Spechthöhlen werden Wühlmäuse gelagert, um das knappe Nahrungsangebot im Winter zu überbrücken. Die tiefen Temperaturen des Winters haben bisher dafür gesorgt, dass die gekühlten Mäuse lange frisch blieben. Die Klimaerwärmung, die zu milderen regnerischen Winter führt, hat zur Folge, dass der Vorrat der Eulen rascher verdirbt. Studien an finnischen Sperlingskäuzen über 16 Jahren haben jetzt gezeigt, dass die kleinen Käuze ihre Vorratsstrategie an den Klimawandel anpassen. Sie legen ihre Vorratskammern deutlich später an. Es bleibt abzuwarten, ob sich die veränderte Nutzbarkeit und die schlechtere Qualität der Nahrung auf die Population der Sperlingskäuze und anderer Tierarten, die Vorräte anlegen, auswirken wird. Die Wissenschaftler vermuten in diesem Zusammenhang größere Auswirkungen auf das Beziehungsgefüge im Ökosystem borealer Lebensräume.

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